Sa. Dez 21st, 2024

Ein Ahornblatt-Symbol steht im WhatsApp-Chat doch garantiert für Kanada, oder nicht? Wenn man einer Liste der US Drug Enforcement Agency (DEA) glaubt, dann steckt dahinter eher eine andere Bedeutung.

Dass eine Aubergine oder ein Pfirsich in Chatnachrichten nicht unbedingt die Vorliebe für Gemüse und Obst auszeichnen, sondern eher eine sexuelle Komponente innehaben, dürfte den meisten mittlerweile bekannt sein. Ähnlich einfallsreich sind wohl auch Dealer und Drogenkonsumenten, wenn es darum geht, ihre Bestellungen per WhatsApp und Co. aufzugeben.

Das geht zumindest aus einer von der US-amerikanischen Drogenbehörde DEA veröffentlichten Liste hervor. Darin befinden sich über 50 Emoticons, die nach Auswertungen von Ermittlungsdaten der US-Behörde von Drogenkonsumenten und Dealern häufig verwendet werden, wenn sie nicht gleich durch den Nachrichtenaustausch auf ihrem Smartphone auffliegen wollen. Die Behörde betont, dass die Liste nicht vollständig sei, aber Eltern, Lehrern und Sozialarbeitern dabei helfen könne, vermeintlich harmlose Nachrichten ihrer Teenager entschlüsseln zu können.

Du bist auch gespannt, hinter welchen Emojis sich ein Drogencode verstecken könnte? Ehe wir dir aber verraten, welche Symbole wie in Chats verwendet werden, haben wir noch eine Frage an dich:

I. Emojis, die für den Dealer stehen

Geldscheine-, Geldsack-Emoji und Gesicht mit Dollarzeichen, Kronen- und Stecker-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Ein Bündel Dollarscheine, ein Geldsack sowie ein Emoji-Gesicht mit Dollarzeichen als Augen und eine Dollarschein-Zunge ergeben als Code für einen Drogendealer irgendwie noch Sinn. Aber was bitte soll die Krone bedeuten? Und wieso zum Teufel ein Stecker? Vielleicht weil der Dealer so was wie der König in der Versorgungskette ist und er einen anschließt ans Drogennetz? Nur eine Vermutung.

II. Diese Emoticons stehen allgemein für Drogen

Ahorn-, Keks- und Fliegenpilz-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Als ultimatives Erkennungszeichen gilt laut DEA-Merkblatt das Ahornblatt. Vielleicht, weil das Emoji am ehesten einem Hanfblatt ähnelt. Oder aber, weil Kanada eine sehr liberale Drogenpolitik fährt. Ein Keks-Emoji hingegen stehe nicht für einen Hasch-Keks – das wäre dann doch zu offensichtlich. Vielmehr soll er eine große Menge an Drogen kennzeichnen. Ein Fliegenpilz sei wiederum das ziemlich offensichtliche Symbol für Magic Mushrooms.

Raketen-, Bomben-, Explosions-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Drogen, die richtig knallen sollen, werden hingegen mit einer Rakete, einer Bombe oder aber einem Explosionssymbol im Chat umschrieben.

III. Die Marihuana-Emojis

Wind-, Flammen-. Palmen-, Tannen-Emoji, erstauntes Gesicht und Emoji eines vierblättrigen Kleeblattes.
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Bilder-zur-Campus-Elite-Uni-Goettingen4vu5g5oj.jpg

Für kaum eine andere Droge listet die DEA so viele verschiedene Emojis auf. Dabei ist Cannabis in einigen US-Bundesstaaten wie etwa Kalifornien mittlerweile sogar legal. Die Emojis der Wahl für alle Weed-Fans sind ziemlich offensichtlich: Eine Rauchwolke, eine Flamme, eine Palme, eine Tanne, ein erstauntes Emoji oder aber ein vierblättriges Kleeblatt deuten das Kiffen an.

IV. Diese Symbole nutzen Kokain-Konsumenten

Schneeflocken-, Regenwolken, Schneemann-, Diamanten-, Billardkugel-, Schlüssel-Emoji, Zungenrausstreck- und Kugelfisch-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Noch mehr Auswahl haben nur diejenigen, die Kokain verkaufen oder aber an welches kommen wollen: Während Schneekristalle, ein Schneemann und ein Diamant in ihrer Bedeutung naheliegend sind, fragt man sich schon, was eine Billardkugel, ein Schlüssel, eine Regenwolke, ein Kugelfisch oder aber auch ein Emoji mit herausstreckender Zunge mit Koks zu tun haben sollen.

V. MDMA, Mollies und Ecstasy: Das sind die Emoticons

Rotes Herz, Bonbon-Emoji, rotes Kreuz, Pillen- und Blitz-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Die DEA hat in diesem Fall ziemlich eindeutige Emoji-Codes identifizieren können. Die meisten dieser Pillen sind sehr bunt, das Bonbon-Emoji ist also selbsterklärend. Das X-Kreuz steht für Ecstasy, die Pille ist ebenfalls sehr eindeutig. Der Blitz steht für die euphorisierende und aufpeitschende Wirkung der Drogen. Das Herz könnte dafür stehen, dass diese Art von Drogen auch eine aphrodisierende Wirkung hat.

VI. Emojis für Schmerzmittel, Psychopharmaka und ADHS-Medikamente

Pillen-Emoji, blauer Kreis, Bananen-Emoji und Pocken-Piktogramm
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Dass die USA ein großes Problem mit dem Missbrauch von Schmerzmitteln haben, ist bekannt. Zwischen April 2020 und April 2021 wurden erstmals mehr als 100.000 Todesopfer durch Drogen in einem Jahr verzeichnet. Laut einem Bericht der Gesundheitsbehörde CDC starben dabei rund drei von vier an einer Überdosis Opioide.

Dementsprechend boomt der illegale Verkauf der Schmerzmittel. Für Dealer sind ein klassisches Pillen-Symbol, ein blauer Kreis, eine Banane oder das Parken-Piktogramm ein klares Indiz dafür, dass der Mensch am anderen Ende des Chats ein Opioid wie Perocet oder aber Oxycodone verlangt.

Pille-, Schokoladentafel- und Bus-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

In den USA zählt das Benzodiazepin Xanax zu den meistverschriebenen Medikamenten. Es löst Angstzustände und hilft gegen Panikattacken – und wird als Droge missbraucht. Der Emoji-Code dafür: Wieder einmal die Pille, aber auch eine Schokoladentafel oder ein Bus werden dem Psychopharmakon zugeschrieben.

Pille, A-Zug-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Besonders beliebt unter Studenten und Schülern zur Leistungssteigerung sind ADHS-Medikamente wie Adderall oder Ritalin. Die stimulierenden Medikamente enthalten die Wirkstoffe Amphetamin oder Methylphenidat, sorgen für eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit und machen wacher.

Um an den Stoff zu kommen, nutzen Konsumenten laut DEA entweder ein Pillen-Emoji oder aber einen Zug mit einem vorgestellten „A-“ – also so viel wie der Adderall-Zug, auf dem man sich nach dem Konsum befindet.

VII. Für Rapper: Diese Emojis stehen für Codein-Hustensaft

Trauben-Emoji, lila Herz, Baby-Fläschchen-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

In Deutschland sind Hustensirups mit berauschendem Codein eher selten im Einsatz und zudem verschreibungspflichtig. Anders in den USA – deswegen wird er dort häufig als Droge missbraucht. Vor allem im Rap-Subgenre Trap hat es der Hustensaftsirup als Szenedroge zu Prominenz gebracht. Die passenden Emojis sollen Trauben, ein (farblich zum Hustensaft passendes) lila Herz oder ein Baby-Fläschchen sein. Vielleicht, weil man vom Codein schläft wie ein Baby.

VIII. Diese Symbole werden im Chat für Meth verwendet

Kristallkugel-Emoji, blaues Herz; Diamanten- und Reagenzglas-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Die Serie „Breaking Bad“ lässt grüßen: Zwar war die synthetisch hergestellte Droge bereits vor der Erfolgs-Serie von Vince Gilligan ein gesellschaftliches Problem in den USA – in Sachen Drogen-Emojis hat sie die Codes für Methamphetamine allerdings deutlich beeinflusst. Ein blaues Herz gilt etwa als sicherer Emoji-Code für Meth – auch die Meth-Kristalle, die Walter White in der Serie als Heisenberg herstellt, sind blau. Die kristalline Form der Droge erklärt auch das Diamanten-Emoji, die aufwendige chemische Synthese das Reagenzglas – und die Kristallkugel soll vermutlich die Wirkung umschreiben.

IX. Diese beiden Emojis sollen für Heroin stehen

Braunes Herz und Drachen-Emoji
Quelle: WELT.de Infografik/Unsplash.com/Bhavya Kashyap

Wer sich ein wenig mit der Geschichte von Drogen und popkulturellen Referenzen auskennt, kann sich ausmalen, wieso ausgerechnet ein Drache und ein braunes Herz für Heroin stehen. Der Slang-Begriff für Heroinrauchen ist „den Drachen jagen“. Das braune Herz kommt von der bräunlichen Färbung der Heroin-Base.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert