Die Banken in Hessen rüsten auf im Kampf gegen Geldautomaten-Sprengungen von kriminellen Banden. Mit mehr und neuen Sicherheitsmaßnahmen versucht sich nun auch die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg gegen nächtliche Überfälle zu wappnen, wie sie am Dienstag in Bebra (Hersfeld-Rotenburg) mit Polizei und Hessischem Landeskriminalamt (LKA) vorstellte.
Ihre über 50 Automaten in dem osthessischen Landkreis will die Bank mit einem dreistufigen Konzept schützen. Die Foyers mit den Automaten bleiben von 0 bis 5 Uhr geschlossen. Potenzielle Täter, aber auch Kunden haben dann keinen Zutritt. Zudem gibt es eine Videoüberwachung. Über Lautsprecher lassen sich Eindringlinge auch ansprechen.
Nebel soll Täter zum Abbruch zwingen
Installiert ist in Bebra zum Beispiel auch eine Vernebelungsanlage. Sie ist anhand von zwei silbernen Düsen an der Wand über den Automaten zu erkennen. Der Nebel soll den Tätern Orientierung und kostbare Zeit nehmen. Jens Hansen von der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg sagte am Dienstag: “Täter können dann nicht mal die Hand vor Augen sehen. Wir hoffen, dass sie dann den Tatort verlassen.” Sollte es doch zur Sprengung kommen, werden die Scheine von eingebauten Patronen verfärbt und so markiert, dass sie dem Tatort zuordnen sind.
Die Bank hat für diese Maßnahmen nach eigenen Angaben über 200.000 Euro investiert. Die Präsentation am Dienstag in Bebra verfolgte einen doppelten Zweck. Öffentlichkeit und Kunden sollen sehen: Hier wird was für die Sicherheit getan. Und die Tätergruppen sollen erkennen: Hier erschwert Sicherheitstechnik Überfälle. “Denn auch die Banden lesen solche Nachrichten im Internet”, sagte Hansen.
“Banden arbeiten hochprofessionell”
“Die Banden arbeiten schließlich hochprofessionell”, erklärt Julian Scheider, Experte für Bankenschutz beim LKA. “Sie planen alles genau, überlassen nichts dem Zufall.” Deswegen sei es wichtig, wie die Sparkasse in Hersfeld-Rotenburg die Sicherheit verbessert, um Täter abzuschrecken. “So wie hier ist es mustergültig”, kommentierte Scheider.