Das spanische Abgeordnetenhaus hat ein Gesetz verabschiedet, dass unter anderem Menstruationsurlaub umfasst. An dem Entwurf scheiden sich die Geister.
Das spanische Abgeordnetenhaus hat ein Gesetz zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit verabschiedet, das unter anderem für Frauen mit extremen Periodenschmerzen bezahlten Menstruationsurlaub vorsieht. Voraussetzung für den Menstruationsurlaub wäre eine ärztliche Bestätigung, die Ausfalltage würden vollständig vom Staat bezahlt werden.
Spanien in möglicher Vorreiter-Rolle
Spanien wäre das erste europäische Land mit einer solchen Regelung und würde damit auch weltweit zu den Vorreitern gehören. Für die Gleichstellungsministerin Irene Montero trägt das Gesetz zur Enttabuisierung von Menstruation bei: “Wir erkennen Menstruationsgesundheit als Teil des Gesundheitsrechtes an und bekämpfen das Stigma und die Stille.”
An dem Gesetz scheiden sich in der spanischen Politik jedoch die Geister. Die konservative “Partido Popular”, die Oppositionsführerin ist, mutmaßt, dass Menstruationsurlaub dazu führen könnte, dass weniger Frauen eingestellt werden.
Konservative Stimmen zweifeln an dem Gesetzesentwurf
“Der Bericht besagt, dass sich das Gesetz nachteilig auf Frauen auswirken wird, zu Marginalisierung und Stigmatisierung führen wird und vielleicht sogar negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben wird”, äußert sich Maria Teresa Angulo Romero, Abgeordnete der “Partido Popular”.
Der Gesetzesentwurf, der nun dem Senat vorgelegt wird, bestimmt außerdem, dass Schwangere im Alter von 16 und 17 Jahren ohne die Zustimmung ihrer Eltern abtreiben können und enthält Maßnahmen, um den Zugang zu Abtreibungen zu garantieren.