Do. Nov 21st, 2024

Kirchentage waren früher ein Heimspiel der Friedensbewegung. Jetzt kommt der ranghöchste Bundeswehrsoldat aufs Podium in Nürnberg. Es ist nicht die einzige Debatte mit Premierencharakter.

Die Themen liegen auf der Straße – manchmal kleben sie auch darauf. Es geht um die Klimakrise, um den Krieg in der Ukraine, aber auch um eine Kirche, die immer kleiner wird. Von außen betrachtet hat sich gar nicht so viel geändert. Der Kirchentag hat immer noch den Anspruch, Lagerfeuer der Nation zu sein.

Die großen Themen, die großen Namen tauchen alle in Nürnberg auf. Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck, CDU-Chef Friedrich Merz – sie alle kommen. Zum Auftakt wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Dazu gibt es Konzerte und Gottesdienste. Eine Nische für jeden, für die Frommen und für die Kritischen.

Der Präsident des Kirchentages, Thomas De Maizière, will das aufbrechen. In Nürnberg diskutiert der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, mit dem Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche (EKD), Friedrich Kramer, über Friedensethik. Kramer ist gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine. Ex-Verteidigungsminister de Maizière freut sich auf eine Debatte mit Premierencharakter. Zum ersten Mal sei ein Generalinspekteur der Bundeswehr zu einem Kirchentag eingeladen. “So soll Kirchentag sein: lebendig und streitig”, sagt der CDU-Politiker.

Von Editorial