Sa. Dez 21st, 2024

Per Stichwahl haben die Rüsselsheimer einen neuen Oberbürgermeister gewählt: Der frühere OB Burghardt von der CDU konnte sich gegen Steffen Jobst von “Wir sind Rüsselsheim” durchsetzen.

Patrick Burghardt von der CDU hat die Stichwahl zum Oberbürgermeister von Rüsselsheim für sich entschieden. Mit rund 58,0 Prozent der Stimmen setzte er sich am Sonntag gegen seinen Kontrahenten Steffen Jobst von der Wählervereinigung “Wir sind Rüsselsheim” durch, der knapp 42,0 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung am Sonntag lag bei gerade einmal bei 32,4 Prozent.

Burghardt hatte im ersten Wahlgang vor zwei Wochen mit 46,7 Prozent die absolute Mehrheit nur knapp verpasst, Jobst erhielt 28,9 Prozent.

Burghardt war bis 2017 Oberbürgermeister

Mit seinem Sieg bei der Stichwahl kehrt Burghardt ins Rüsselsheimer Rathaus zurück. Er war bereits 2012 bis 2017 Oberbürgermeister der Stadt. Zuletzt arbeitete der 42 Jahre alte, gelernte Speditionskaufmann als Staatssekretär im hessischen Digitalministerium.

Im Wahlkampf warb Burghardt für mehr Förderung der Wirtschaft, eine angemessene Infrastruktur für neue Wohnprojekte, den Ausbau der Stadtpolizei, Überwachung an bestimmten öffentlichen Plätzen und eine digitalere Verwaltung. Als eine der größten künftigen Herausforderungen sah er die Entwicklung der Opel-Flächen an.

Unterstützung aus verschiedenen Parteien

Burghardt konnte auf breite Unterstützung aus verschiedenen politischen Lagern zählen. Vor der Stichwahl brachten SPD, Grüne und FDP ihre Unterstützung für den CDU-Kandidaten zum Ausdruck.

Er sei “mit seiner Regierungs- und Verwaltungserfahrung die geeignete Person, um Oberbürgermeister unserer Stadt zu werden”, betonten beispielsweise die Vorstandssprecher der Grünen, Erika Rohard und Christian Vogt.

“Mich hat der Rückenwind von anderen Parteien, aber auch aus der Bürgerschaft heraus, natürlich gefreut. Das hat die Gewinnchancen deutlich erhöht”, sagte Burghardt dem hr nach dem Wahlsieg.

Jobst polarisierte vor der Wahl

Ungewöhnlich war nicht nur, dass die SPD und die Grünen eine Wahlempfehlung für den CDU-Kandidaten abgaben. Sie sprachen sich auch explizit gegen Jobst aus, weil er mit seiner konfrontativen Art die Stadtgesellschaft spalte.

So rief die SPD dazu auf, Burghardt “aus Sorge um die Stadt” zu wählen, wie der Parteivorstand mitteilte. Die Grünen, die keinen eigenen OB-Kandidaten aufgestellt hatten, positionierten sich bereits vor dem ersten Wahlgang deutlich gegen Jobst. Die Vorstandssprecher Rohark und Vogt riefen dazu auf, “an der Wahl am Sonntag teilzunehmen, aber nicht den Kandidaten Steffen Jobst zu wählen”. Denn eine Verwaltungsspitze sollte verbindend und solidarisch wirken. “Jobst dagegen skandalisiert, polarisiert und spaltet unsere Stadtgesellschaft.”

Der amtierende, parteilose Oberbürgermeister Udo Bausch hatte nicht mehr für den Posten des Stadtoberhauptes kandidiert. Seine Amtszeit endet nach Angaben der rund 66 000 Einwohner zählenden Opel-Stadt am 31. Dezember.

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