In Mittelhessen haben Drogenfahnder mehrere Gebäude durchsucht. Die Beamten stellten Drogen und Waffen sicher. Die Verdächtigen sollen zu einem europaweiten Netzwerk von Kriminellen gehören.
Im Zuge eines Aktionstags haben hessische Drogenfahnder am Donnerstag zahlreiche Räume durchsucht und Verdächtige festgenommen.
Im Wetteraukreis und im Kreis Gießen standen nach Auskunft des Polizeipräsidiums Mittelhessen 17 Gebäude im Fokus. Dort wurden zwölf mutmaßliche Dealer im Alter von 20 bis 60 Jahren festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, als Teil eines europaweit agierenden Netzwerks im großen Stil mit Drogen gehandelt zu haben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass in der Vergangenheit in Mittelhessen mehr als eine Tonne Cannabis umgesetzt wurde, außerdem 36 Kilogramm Kokain sowie 320 Kilogramm Amphetamine. Die Beschuldigten sollen zudem enge Kontakte zur Organisierten Kriminalität in Albanien gehabt haben.
Abnehmer in Folterkellern misshandelt
Auch Gewaltdelikte werden den Beschuldigten vorgeworfen. So sollen Kuriere und Abnehmer bei fehlgeschlagenen Transporten oder bei Zahlungsverzug in eigens dafür eingerichteten Kellern massiv misshandelt worden sein. Dabei seien auch Schusswaffen zum Einsatz gekommen, berichtete die Polizei in Friedberg.
Rund 140 Kräfte der Wetterauer Kriminalpolizei und der hessischen Bereitschaftspolizei waren an den, wie es hieß, akribisch vorbereiteten und zeitgleich durchgeführten Durchsuchungen beteiligt. Die Fahnder stellten diverse Waffen, waffenähnliche Gegenstände und mehrere Kilogramm Drogen sicher. Gegen die Festgenommen erließ ein Richter beim Amtsgericht in Friedberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen Haftbefehle.
Durchsuchungen auch in Rhein-Main
Auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt berichtete von umfangreichen Ermittlungen gegen Kriminelle im Drogenmilieu. Demnach durchsuchten am Donnerstag zahlreiche Polizisten sowie Spezialeinheiten des Landes und des Bundes 16 Gebäude im Raum Frankfurt.
Drei Verdächtige wurden festgenommen. Gegen zwei von ihnen lagen bereits Haftbefehle vor. Über den Haftbefehl des Dritten soll am Freitag entschieden werden. Einen weiteren per Haftbefehl gesuchten Mann habe man nicht angetroffen.
Die Verdächtigen sollen Kokain und Haschisch verkauft und angekauft haben. Unter anderem hätten sie sich zuletzt 60 Kilogramm Kokain zu einem Preis von rund 1,9 Milionen Euro besorgt. Die Drogen seien zum Weiterverkauf in Deutschland und anderen europäischen Ländern bestimmt gewesen.
Vieles läuft über verschlüsselte Chats
Nach Auskunft der Behörden in Mittelhessen und in Frankfurt kommunizierten die Dealer vor allem über verschlüsselte Chatprogramme. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft nannte unter anderem die Programme SkyECC, ANOM und Encrochat. Diese vermeintlich abhörsicheren Chats seien von den ermittelnden Behörden aber schon vor einiger Zeit geknackt worden, sagte eine Sprecherin.
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