Sa. Dez 21st, 2024
Der Softwarekonzern Microsoft suchte eine neue Standardschrift – und entschied sich für Bierstadt. Für den gleichnamigen Wiesbadener Stadtteil hätte damit eine “glorreiche Zukunft” anbrechen können – aber dann kam doch alles ganz anders.

Der Softwarekonzern Microsoft will sich in wenigen Wochen von seiner Standardschriftart Calibri verabschieden. Deshalb hatte die US-Firma schon vor zwei Jahren damit begonnen, auf Twitter weltweit seine Nutzerinnen und Nutzer über die Nachfolge abstimmen lassen: Sie hatten die Wahl zwischen Tenorite, Seaford, Skeena, Grandview – und eben Bierstadt.

Als Thilo von Debschitz, Designer und bekennender “Typografie-Nerd” aus der Wiesbadener Werbeagentur Q davon erfuhr, sei er “wie elektrisiert” gewesen. Es sollte natürlich Bierstadt werden.

Kampagne mit Tüten, Tassen und T-Shirts

Seine Agentur startete direkt eine Kampagne und ließ Brötchentüten, Tassen, Jutebeutel, Fußmatten und T-Shirts mit entsprechenden Bierstadt-Slogans in Bierstadt-Typografie bedrucken. “Eine glorreiche Zukunft” versprach man sich für den Wiesbadener Ortsbezirk mit 12.500 Einwohnern, der bald weitweit in aller Munde sein sollte.

Dass Microsofts Schriftart-Designer Steve Matteson bei der Namensgebung gar nicht den Wiesbadener Bezirk, sondern einen Berg in den Rocky Mountains im Kopf hatte, der wiederum nach einem deutschen (aber nicht hessischen) Maler benannt ist, spielte keine Rolle.