Sa. Dez 21st, 2024
Allein in den ersten Januartagen wird in Hessen so viel Regen erwartet wie sonst in einem ganzen Monat. Für Teile des Landes gelten bereits Unwetterwarnungen. Doch es gibt Hoffnungen auf ein Ende des Dauerregens.

Mit Meldungen über Hochwasser und Dauerregen ist das Jahr 2023 geendet – und so geht das neue Jahr weiter: Seit Dienstag regnet es überall in Hessen nahezu durchgehend, in Teilen Mittelhessens gelten bis Mittwochnacht Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wegen des anhaltenden Dauerregens.

Im Westen Hessens und im Vogelsberg könnte es bis Mittwochnacht 45 bis 60 Liter, an manchen Orten sogar bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter geben, sagte hr-Meteorologe Tim Staeger am Dienstagmorgen. “Das ist fast so viel, wie es normalerweise im Januar in einem ganzen Monat regnet”, erklärte Staeger.

hr-Wetterexperte Stefan Laps sprach sogar von einem 20-jährlichen Hochwasser: “Das ist etwas, das wir nur alle paar Jahrzehnte erleben. Wir werden durchaus wieder einige Überschwemmungen sehen.”

Pegelstände steigen wieder

Schon wie in den vergangenen Wochen verschärfe sich damit wieder die Hochwasserlage. “Die Böden haben keine Aufnahmekapazität mehr, sodass das Wasser sofort in Bäche und kleineren Flüsse abfließt und mit etwas Verzögerung dann auch die Pegel von größeren Flüssen wieder steigen lässt”, so Meteorologe Staeger.

Steigende Pegel an Rhein und Main seien am Donnerstag und Freitag zu erwarten, Ausuferungen an kleineren Flüssen schon vorher.

“Licht am Ende des Tunnels”

Grund für den anhaltenden Dauerregen sei ein besonders fest eingefahrener Westwind-Strom, der Tiefdruckgebiete vom Atlantik aus “wie über eine Autobahn nach Europa” bringe, so Staeger.

Dauerregen und steigende Wasserstände seien zwar nicht unüblich für die Jahreszeit, erklärte hr-Meteorologe Stefan Laps. “Es ist aber ungewöhnlich, dass wir seit Oktober durchgehend eine ähnliche Wetterlage haben: Es sind immer immer wieder Tiefdruckgebiete unterwegs, die kräftigen Regen bringen über Wochen und Monate hinweg”. Der Dezember sei deutlich zu nass gewesen, und auch der Januar könne sich dahin entwickeln, so Laps.

“Es gibt aber ein Licht am Ende des Tunnels”, machte Staeger Hoffnungen auf ein Ende des Dauerregens. “Ab dem Wochenende scheint sich die Großwetterlage umzustellen und der richtige Winter kommt zurück.” Dann werde es wieder deutlicher trockener und kälter, möglicherweise mit Frost und etwas Schnee.