Die bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden suchen nach einem bisher unbekannten Mann wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes.
Die vorliegenden Beweismittel dokumentieren die Straftat eindeutig, wie die Behörden am Montag gemeinsam mitteilten. Auf den Dateien sind unter anderem das Gesicht des Täters und Teile des Tatortes zu sehen.
Die Identität des Mannes sowie Tatzeit und Tatort sind noch unbekannt. Weil sämtliche Ermittlungen bislang nicht zu einer Identifizierung des Tatverdächtigen, des Opfers oder des Tatorts geführt haben, wird nun öffentlich gefahndet.
Gesicht des Tatverdächtigen gut zu sehen
Der etwa 35 bis 50 Jahre alte Mann mit dunklem Haar und dunklem Bart spricht Deutsch. Daher gehen die Ermittler von einem Tatort in Deutschland aus. Näher lasse sich das nicht eingrenzen, sagte Staatsanwalt und ZIT-Pressesprecher Alexander Voigt am Montag.
Der Tatverdächtige hat ein dunkles Merkmal unterhalb des linken Auges. Es könnte den Angaben zufolge möglicherweise ein Muttermal, eine Verletzung oder ein Tränensack sein.
Voigt sagte: “Es ist sicherlich nicht das beste Bildmaterial.” Aber das Gesicht sei gut zu sehen. Menschen, die den Mann kennen, könnten ihn auf dem Foto wiedererkennen, hoffen die Ermittler.
Skizze des Tatorts mit auffälligen Farben
“Bei einer Öffentlichkeitsfahndung müssen die Rechte des Beschuldigten gewahrt werden”, sagte Voigt. Viel weniger sensibel sei die der Fahndung beigelegte Skizze des Tatorts, bei dem es sich scheinbar um einen Wohnraum handelt.
Der Raum weist Besonderheiten auf, so ist eine Zimmerwand in grellgrün gestrichen. Außerdem ist die Holz-Deckenverkleidung mit zwei ebenfalls grellgrün gestrichenen Leisten auffällig. In dem Raum befindet sich ein grau-schwarzes Schlafsofa. Ob es sich um die Wohnung des Mannes handelt, ist unklar.
Hinweis aus den USA
Der Hinweis auf ihn kam über die in den USA ansässige Organisation National Center for Missing Exploited Children (NCMEC). Diese stellte einen Bezug zu Deutschland fest und gab den Verdachtshinweis an das Bundeskriminalamt weiter.
Nachdem ZIT und BKA Anfang Oktober vergangenen Jahres wegen Kindesmissbrauchs öffentlich nach einer nach einer Frau mit auffälligen Tattoos gefahndet hatten, konnte diese bereits wenige Stunden später festgenommen werden.
Die Wohnung der 46-Jährigen aus dem Schwalm-Eder-Kreis wurde daraufhin durchsucht. Belastendes Beweismaterial wurde sichergestellt.