Sa. Dez 21st, 2024

Nach dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit mindestens 90 Toten sind laut russischen Behörden elf Verdächtige festgenommen worden, darunter angeblich vier direkt Beteiligte. Offenbar ging eine Verfolgungsjagd voraus.

Russland hat offenbar mindestens elf Beteiligte am Terroranschlag auf eine Konzerthalle in Moskau verhaftet. Entsprechend informierte der Inlandsgeheimdienst FSB den Kremlchef Wladimir Putin, berichten russische Medien. Unter den elf Inhaftierten seien alle vier Terroristen, die an dem Terroranschlag auf die Crocus City Hall beteiligt waren, heißt es. Die Zahl der Todesopfer des Anschlags ist derweil auf 93 gestiegen.

Weitere Beteiligte an der Tat würden identifiziert, heißt es weiter. Zuvor hatte der Duma-Abgeordnete Alexander Chinschteijn auf Telegram mitgeteilt, dass zwei Verdächtige verhaftet worden seien. Demnach hätten russische Behörden in der Region Brjansk nach einer Verfolgungsjagd ein Auto mit vier Insassen gestoppt. Russische Medien berichten von einem Schusswechsel und dass sich das Auto überschlagen habe, bevor es zum Stillstand gekommen sei.

Flucht in den Wald
Zunächst hätten Polizisten einen der Menschen aus dem Fahrzeug festnehmen können, die anderen hätten in einen Wald flüchten können, schreibt Chinschteijn, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Informationspolitik der Duma ist. Wenig später sei ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden. Im gestoppten Renault seien eine Handfeuerwaffe, ein Magazin für ein AKM-Sturmgewehr sowie Pässe von Bürgern Tadschikistans gefunden worden.

Russische Medien zeigen ein Foto eines inhaftierten Verdächtigen, es soll sich um einen 19-Jährigen handeln, der aus der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe stamme. Er sei bei der Festnahme verletzt worden und werde im Krankenhaus behandelt.

Bei dem mutmaßlichen Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall in Moskau hatten Bewaffnete in Tarnkleidung mit automatischen Waffen das Feuer auf Konzertbesucher eröffnet (lesen Sie hier die Ereignisse im Minutenprotokoll nach). Es handelt sich um den folgenschwersten Angriff in Moskau seit mindestens einem Jahrzehnt.

Behörden melden 93 Tote
Die Zahl der Todesopfer wurde inzwischen auf 93 nach oben korrigiert, wie russische Behörden am Samstagmorgen mitteilten. Es sei damit zu rechnen, dass sich diese Zahl noch erhöhen werde. Unter den Toten seien angeblich auch drei Kinder, heißt es. Die Menschen seien sowohl durch Schüsse getötet worden als auch durch das Einatmen von Rauch, nachdem in der Konzerthalle ein Feuer ausgebrochen war.

Zuvor war von mindestens 60 Toten sowie 145 Verletzten die Rede gewesen. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrororganisation »Islamischer Staat«. Russland wollte allerdings eine mögliche ukrainische Beteiligung nicht ausschließen. Westliche Botschaften hatten zuletzt vor Terroranschlägen in Moskau gewarnt. Der Kreml hatte dies als Provokation des Westens bezeichnet.

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