Frankreich hat ein Problem mit illegalem Drogenhandel. Mit einer groß angelegten Razzia will die Regierung nun ganze Drogennetzwerke lahmlegen. Ein erster Schritt wurde heute getan.
In Frankreich sind Fahnder am Montag mit neuen Razzien landesweit gegen das Drogenmilieu vorgegangen. Das Innenministerium in Paris teilte mit, insgesamt 15.000 Polizisten, Gendarme und Zollbeamte würden in dieser Woche eingesetzt.
Innenminister Gérald Darmanin sagte, bisher habe es 187 Festnahmen gegeben. Mit dieser Zahl zog er eine erste Bilanz der Einsätze gegen das Drogenmilieu, die am 19. März in Marseille gestartet wurden. Ziel seien insgesamt rund 850 Festnahmen, sagte Darmanin. Er hoffe darauf, dass im Zuge der Razzien die Drogenumschlagplätze zerschlagen und die „Anführer der Netzwerke“ gefasst würden.
Am Montag sollte es unter anderem Einsätze im Großraum Paris, in der Region von Lyon sowie in Dijon im Osten Frankreichs geben. Seit Beginn der Kampagne wurden Bargeld, Waffen und auch Rauschmittel beschlagnahmt.
Eine der Drehscheiben für den Drogenhandel in Frankreich ist die Hafenstadt Marseille. Dort kämpfen die Banden „DZ mafia“ und der „Yoda clan“ um die Vorherrschaft. Manche Umschlagplätze haben einen Tagesumsatz von bis zu 80.000 Euro.
Im vergangenen Jahr wurden im Zusammenhang mit dem Drogenhandel in Marseille 49 Menschen getötet und 123 weitere Menschen verletzt. Es war das Jahr mit den bislang meisten Opfern des Drogenkrieges in der Hafenstadt.