Sa. Dez 21st, 2024
Der Kasseler Salzhersteller K+S plant ein Werk in Australien, um Meersalz zu gewinnen. Der Standort liegt mitten in einem Biotop, das die Unesco schon als Weltnaturerbe vorgeschlagen hat. Umweltschützer warnen vor Gefahren für Meerestiere und Natur. K+S wehrt sich.

Australische Umweltschützer und Experten schlagen Alarm: Das Kasseler Unternehmen K+S plant im Nordwesten Australiens den Bau von Verdunstungsbecken, um Salz aus dem Meer zu gewinnen.

Das Projekt des weltweit größten Salzherstellers soll unter dem Namen “Ashburton Salt” etwa 40 Kilometer südwestlich von Onslow im Norden Westaustraliens entstehen. Durch das Werk könnten laut K+S 4,7 Millionen Tonnen Salz pro Jahr gewonnen werden. Es soll nach den Plänen des Unternehmens 70 Jahre lang Salz liefern und könne den erhöhten Salzbedarf in Asien teilweise decken.

Lebensraum für bedrohte Meerestiere

Die vorgesehene Fläche, so groß wie eine Großstadt, liegt allerdings am Rande des Exmouth Golf, der als ein weitgehend unberührter Lebensraum für viele Arten gilt – darunter Buckelwale, Seekühe und der bedrohte Sägefisch. Die Auswirkungen auf die örtliche Flora und Fauna seien verheerend, warnen australische Umweltschützer.

Inzwischen haben sie ihren Kampf gegen das Projekt bis nach Hessen getragen. Kürzlich ließ die größte Meeresschutzorganisation Australiens, Australian Marine Conservation Society (AMCS), Plakate in Kassel aufhängen, um auf das Vorhaben von K+S aufmerksam zu machen.

Die Plakate an der Eugen-Richter-Straße und an anderen Orten — gestaltet wie Postkarten aus Australien — forderten K+S auf, von den Plänen für das Salzwerk nahe des Ortes Onslow abzusehen.