Wir erzählen die Geschichte der Walpurgisnacht in Berlin, die natürlich eine Geschichte des Exzesses ist: Revolutionslust liegt schon in der Luft. Der berüchtigte Tag der Arbeit steht an. Doch auch der Vorabend hat es traditionell in sich. Ausschweifende Partys und Demos bestimmen stets den 30. April. Während der Tag der Arbeit Kreuzberg gehört, lag der Schwerpunkt der Walpurgisnacht nach der Wende in Ost-Berlin: anfangs Prenzlauer Berg und später Friedrichshain.
Am Kollwitzplatz, im Mauerpark und am Boxhagener Platz wurde wild in den Mai getanzt. Ganz nach dem Vorbild der feiernden Hexenzirkel. Demonstriert und geprügelt wurde aber auch. Erst in den letzten Jahren hat sich der Fokus der Walpurgisnacht auf Wedding, also wieder zurück in den Westen, verlagert. Im Mauerpark wird trotzdem weiter gefeiert.
Die Walpurgisnacht in Berlin ist ein Stück Berlin-Geschichte. So zeugt sie nicht nur von gelebter Freiheit, sondern auch von Gentrifizierung. Wo früher Punks ums Feuer tanzten, trinkt man heute Chardonnay. Wir erzählen von den Anfängen der Walpurgisnacht, blicken zurück auf vergangene Feste und zeigen Fotos aus Jahrzehnten des Exzesses.