Mai zieht es jedes Jahr viele Menschen zu den Demos und Protesten. Der Tag der Arbeit steht traditionell im Zeichen des linken Widerstands. Den Höhepunkt bildet die „Revolutionäre 1. Mai
Demonstration“, die wieder durch Neukölln und Kreuzberg zieht. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft. Was ist los am 1. Mai 2024 in Berlin und welche Demos sind geplant? Der tipBerlin-Überblick mit Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Feiertag.
Der 1. Mai in Berlin hat eine lange Tradition. Am „Kampftag der Arbeiterklasse“ organisieren linke und linksradikale Gruppen Demonstrationen und Straßenfeste. Am 1. Mai 1987 brachen in Kreuzberg massive Unruhen aus. Barrikaden wurden errichtet, Molotowcocktails und Steine geworfen. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
Seit dieser Eskalation führen autonome und antifaschistische Gruppen jährlich eine oder mehrere „Revolutionäre 1. Mai Demonstrationen“ in Berlin durch. Auch wenn die Ausschreitungen zurückgegangen sind und die Behörden im vergangenen Jahr vom friedlichsten 1. Mai seit 1987 gesprochen haben,
bereitet sich die Polizei traditionell mit einem massiven Aufgebot auf die Demonstrationen vor.
Das Bündnis der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ ruft 2024 dazu auf, „Konzerne zu enteignen“, „Kriegstreiber zu entwaffnen“ und den „Kapitalismus zu zerschlagen“. Das Plakat zur Demo zeigt eine Person, die einen Banner mit der Aufschrift „Heraus zum revolutionären 1. Mai“ hochhält. Gleichzeitig zertritt sie mit dem Fuß einen Panzer. Die Demo soll in diesem Jahr um 18 Uhr am Südstern in Kreuzberg starten, um 17.30 Uhr wird es noch eine Bündniskundgebung geben. Das ist die Route:
- Südstern
- Körtestraße/Lilienthalstraße
- Hasenheide
- Hermannplatz
- Karl-Marx-Straße
- Erkstraße
- Sonnenallee
- Hermannplatz (Hier wird es eine Zwischenkundgebung geben)
- Hasenheide
- Südstern
Weitere Infos zur „Revolutionären 1. Mai-Demo“ hier.
Die Bilder der brennenden Autos und Straßenschlachten vom 1. Mai 1987 gingen damals um die Welt. Auch heute kommt es immer wieder zu Stein- und Flaschenwürfen, und die Polizei rechnet (wie jedes Jahr) mit Krawallen und Randalen. Um möglichen Ausschreitungen entgegenzuwirken, wurde ein „hoher Polizeieinsatz“ angekündigt.
Was ist mit dem Myfest?
Das Myfest, das normalerweise rund um die Oranienstraße als friedliche Alternative zu den Demonstrationen veranstaltet wird, wurde in diesem Jahr (genauso wie 2022 und 2023) abgesagt. Hintergrund der Absage sind Planungsunsicherheiten zwischen dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und dem Verein Myfest e.V.. Dezentralisiert wird neben den Demonstrationen und Kundgebungen aber auch in vielen Teilen der Stadt gefeiert, getanzt und getrunken werden.