So. Dez 22nd, 2024

In der Nacht hat sich der Himmel bunt gefärbt. Starke Sonnenaktivitäten haben die Polarlichter bis nach Hessen getragen. In vielen Teilen war das seltene Naturschauspiel zu beobachten.

In der Nacht zum Samstag haben sich wie von Sternenbeobachtern und Metereologen angekündigt die Polarlichter über Hessen gezeigt. Grund für die seltenen grünen, violetten und pinken Nordlichter, die sich sonst nur am Nachthimmel bis nach Skandinavien erstrecken, ist ein sogenannter Sonnensturm.

Der Amerikanische Wetterdienst NOAA hatte diese starken Sonnenaktivitäten bereits seit Anfang der Woche gemeldet. Es kommt dabei offenbar zu Massenauswürfen der Sonne, also riesigen Ausstößen von sogenanntem Plasma.

Die rötlich-grünen Polarlichter entstehen dann, wenn elektrisch geladene Teilchen von der Sonne in die Erdatmosphäre geschleudert werden.

Im Dunkeln zu beobachten

Besonders gut sichtbar waren die Polarlichter in der Nacht dort, wo es dunkel ist – also draußen in der Natur, weit weg von Straßenlaternen oder anderen Lichtern. Gut geeignet dafür waren zum Beispiel erhöhte Orte.

Doch auch das Wetter musste für die Polarsichtungen mitspielen: Sternenklare Verhältnisse in vielen Teilen Hessen ließen das Naturschauspiel über viele Regionen Hessens beobachten, so etwa über Riedstadt (Groß-Gerau), dem Pferdskopf bei Schmitten-Treisberg (Hochtaunus), Braunfels (Lahn-Dill), Amöneburg (Marburg-Biedenkopf) oder über der Wasserkuppe bei Poppenhausen (Fulda). Dutzende Menschen warteten dort bis tief in die Nacht auf die Polarlichter.Bildergalerie

Flughafen Frankfurt: Keine Auswirkungen registriert

Negative Auswirkungen hatte der Sonnensturm in Hessen wohl nicht. Denn neben dem seltenen Lichtspektakel können solche starken Sonnenaktivitäten auch zu Störungen bei Navigationssystemen oder Stromnetzen führen. Wie eine Sprecherin des Frankfurter Flughafens am Samstagmorgen jedoch sagte, gab es in der Nacht keine Zwischenfälle wegen des Sonnensturms.

2023 hatten sich die Polarlichter zuletzt über Hessen gezeigt. Im Jahr 2003 hatte ein extremer Sonnensturm in Schweden zu Stromausfällen geführt.

Warum soviel Polarlicht?

Es gibt einen Grund dafür, dass sich seit dem Herbst auch in Hessen Polarlichtsichtungen häufen. Verantwortlich dafür ist die gesteigerte Sonnenaktivität. Die durchlebt einen 11-jährigen Zyklus mit mal schwacher, mal starker Aktivität und gerade bewegen wir uns auf das Aktivitätsmaximum des aktuellen Zyklus zu.

Erkennen lässt sich das an den sogenannten Sonnenflecken. Je mehr Flecken, desto aktiver ist die Sonne. Diese Flecken explodieren manchmal und dann schicken sie Plasmawolken in den Weltraum. Passt die Richtung, dann treffen die auf die Erde, werden an den Polen eingefangen und bringen Teilchen in der Ionosphäre zum Leuchten – das Polarlicht entsteht.

Je mehr Plasma sich von der Sonne löst, desto intensiver wird das Ereignis. Im aktuellen Fall hat die erste Plasmawolke am Abend gegen 20 Uhr die Erde erreicht – es sieht also gut aus für Polarlichter in der Nacht.

Riesiger Sonnenfleck

Der Sonnenfleck, der für die explosive Aktivität in dieser Woche und die vielen Ausbrüche von Sonnenplasma verantwortlich ist, ist gigantisch groß. Er misst mehr als 200.000 Kilometer von Ost nach West und ist damit mehr als 15 größer als der Erddurchmesser.

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