Manch Talent der Eintracht drängt in den Kader von Dino Toppmöller. Andere zieht es in die zweite Liga. Und aus der U19 rücken bereits die nächsten Hochveranlagten nach. Doch wer schafft es als nächstes auf den Bundesliga-Rasen?
Von Daniel Schmitt
Trainer Makoto Hasebe verpasst den Vorbereitungsstart. Den der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Das liegt zum einen daran, dass die Viertligafußballer schon dann wieder mit dem Üben beginnen (17. Juni), wenn hierzulande gerade die ersten Bälle durch die EM-Stadien fliegen. Und zum anderen braucht der 40-Jährige einfach mal Urlaub. Entspannen von jahrzehntelanger Schufterei als Profifußballer.
Es sei ihm gegönnt. Und dennoch war es Makoto Hasebe nicht ganz geheuer, als er deswegen bei seinem Arbeitgeber vorsprach. Demütig bat er den Club, ihm doch ausnahmsweise einen längeren Aufenthalt in seiner japanischen Heimat zu gewähren, schließlich hätten er und seine Familie das bald 20 Jahre nicht mehr richtig machen können. So ist er eben, der Hase.
Vorstand Krösche blickt zufrieden auf die Jugend
Cheftrainer Dennis Schmitt wird seine Mannschaft in den ersten Wochen demnach ohne seinen künftigen Assistenten Hasebe kennenlernen. Schmitt, gebürtiger Aschaffenburger, 32 Jahre alt, ist neu bei der Eintracht, kommt vom SC Paderborn II, und soll das Erfolgsprojekt U21 weiterführen. Vergangene Saison belegten die Frankfurter als bestes hessisches Regionalliga-Team den sechsten Platz.
Schmitt gilt abseits des Feldes als ruhiger Zeitgenosse. An der Seitenlinie aber kann er schnell hochfahren, laut und emotional werden – nicht umsonst lernte er als Assistent von Bernd Hollerbach. “Er hat im Bereich Ausbildung seine Stärken”, sagt der Frankfurter Sportvorstand Markus Krösche, der mit den Entwicklungen der zweiten Mannschaft, U19 und U17 zufrieden ist: “Da können wir uns in den nächsten Jahren hoffentlich auf den einen oder anderen freuen, der im Training bei den Profis auftaucht – oder im Stadion bei den Spielen.”
Mittelfeldspieler Mladenovic vor Wechsel
Nicht umsonst wurden mit Anas Alaoui, Junior Awusi Boddien und Noah Fenyö drei Talente mit Profiverträgen ausgestattet. Das heißt zwar nicht, dass die 18-Jährigen, die noch A-Jugend spielen dürfen, künftig fester Bestandteil des Trainings bei Proficoach Dino Toppmöller sind, aber eben ab und an. Hauptsächlich sollen sie sich in der U21 empfehlen. Auch helfen sie, die Local-Player-Regelung zu erfüllen. “Wir schieben auch diesmal wieder Spieler durch”, sagt Krösche und meint: Die größten Talente sollen gegen ältere Gegner im Ligabetrieb reifen.
Ein ähnliches Szenario hatten sich die Club-Verantwortlichen auch für den ein Jahr älteren Marko Mladenovic erhofft, der vergangene Saison in Stuttgart zu einem Kurzeinsatz in der Bundesliga kam. Der Mittelfeldspieler aber wünscht sich dem Vernehmen nach einen festen Kaderplatz bei den Profis, was ihm die Eintracht mit Blick auf die gleichaltrige Konkurrenz (Jean-Matteo Bahoya, Krisztian Lisztes, dazu Can Uzun, dessen Wechsel noch nicht offiziell, aber fix ist) wohl nicht bieten kann. Mladenovic soll bei Zweitligisten, allen voran Nürnberg und Karlsruhe, Interesse geweckt haben.