Mo. Dez 23rd, 2024

Höher, schneller, fester: Die Bundesliga-Handballer der MT Melsungen landeten in der Abschlusstabelle zwar “nur” auf Platz fünf. In einigen ganz besonderen Disziplinen gibt es dennoch nordhessische Spitzenreiter. Ein Überblick.

Die aktuelle Jahreszeit, so ist das eben bei großen Turnieren, steht wieder einmal ganz im Zeichen des Fußballs. Es ist Heim-EM, die deutsche Elf spielt dann doch besser als erwartet oder befürchtet – und die Fanmeilen quellen über. Am großen runden Leder ist derzeit in beinahe allen Lebenslagen einfach kein Vorbeikommen.

Damit aber auch das etwas kleinere runde Leder nicht in Vergessenheit gerät, werfen wir an dieser Stelle einen Blick auf ein paar ganz besondere Leistungen der MT Melsungen. Laut einer Mitteilung der Nordhessen vom Dienstag haben die Bartenwetzer (die nebenbei den mit Abstand besten Spitznamen aller hessischen Clubs haben) in der vergangenen Spielzeit nämlich ein paar ligaweite Bestmarken aufgestellt. Die Rekordwerte in der Übersicht:

1. Ignatow hängt sie alle ab

Beginnen wir mit der Disziplin, die bei jedem Leichtathletik-Wettkampf und allen Olympischen Spielen stets das (zeitlich stets sehr kurze) Highlight ist: möglichst schnell rennen. An die Werte des wohl bekanntesten und illustresten Sprinters der vergangenen Jahre, der regelmäßig die 40-km/h-Marke knackte, kommen die Handballer zwar nicht ganz heran. Aber Usain Bolt musste im Gegensatz zu Melsungens Dimitri Ignatow ja auch nicht auf stumpfem Hallenboden und mit Ball in der Hand rennen.

Umso höher ist deshalb die Geschwindigkeit von 32,26 km/h einzuschätzen, die der Rechtsaußen in der vergangenen Spielzeit erreichte. Schneller rannte in Deutschlands Handball-Hallen absolut niemand.

2. Sipos ist der beste Türsteher

Mit einer Körpergröße von “nur” 1,98 Meter ist Adrian Sipos im Vergleich zu seinem 2,14 Meter großen Mannschaftskollegen Dainis Kristopans zwar ein echter Pimpf. Sobald der Ungar aber seine Arme nach oben reißt, wird es für die gegnerischen Angreifer sehr oft sehr dunkel. Sipos stellte insgesamt 36 erfolgreiche Blocks und verhinderte damit so viele Würfe aufs eigene Tor wie kein anderer in der Liga. Dass er damit vermutlich auch die meisten blauen Flecke auf den Armen sammelte, dürfte er verkraften.

Positiver Nebeneffekt zudem: 935 Gegentoren sind der zweitbeste Abwehr-Wert der Liga. Es gibt also definitiv angenehmere Aufgaben, als gegen die MT Melsungen Tore erzielen zu wollen.

3. Simic nagelt den Kasten zu

Da wir gerade beim Thema sind: Hinter der bärenstarken nordhessischen Abwehrreihe stand in der abgelaufenen Saison dann auch noch einer der besten Keeper der Liga. Dass Nebojsa Simic ein starker Rückhalt ist, ist erst einmal keine Überraschung. Sein Wert von insgesamt 24 gehaltenen Siebenmeter ist aber ligaweiter Rekord, Simic entschärfte damit knapp jeden dritten Siebenmeter (28,6 Prozent). Ein Top-Wert.

Jonsson hat den größten Bums

Und da wir gerade schon bei Statistiken und Zahlen waren, folgen an dieser Stelle noch ein paar teaminterne Bestmarken, damit Sie beim nächsten Sportquiz mit etwas Angeberwissen prahlen können.

Den härtesten Melsunger Wurf packte in der vergangenen Spielzeit  Elvar Örn Jonsson mit 134,79 km/h aus. Der torgefährlichste Spieler war Kapitän Timo Kastening, der 149 Mal jubeln durfte. Der mit Abstand kleinste Spieler hat zudem offenbar die größte Lunge: Zauberfloh Erik Balenciaga (1,69 Meter) stand pro Spiel durchschnittlich 50:23 Minuten auf dem Parkett und schuftete damit so viel wie kein anderer im MT-Kader.

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