Robin Koch steht offenbar bei Meister Leverkusen auf dem Zettel. Ein Grund: Der Vertrag des Frankfurter Verteidigers soll eine Ausstiegsklausel beinhalten. Die Eintracht aber lässt sich von derlei Meldungen nicht beeindrucken, sie plant fest mit Koch.
Von Daniel Schmitt
Die Heim-EM läuft für Robin Koch exakt so, wie es vorher erwartet worden war. Der Verteidiger von Eintracht Frankfurt verfügt zwar über allerbeste Plätze, um die geschmeidigen Fußball-Vorträge seiner deutschen Teamkollegen zu betrachten. Andererseits darf er eben nicht selbst mitmachen. Koch ist der einzig verbliebene Feldspieler der DFB-Auswahl, der noch keinen EM-Einsatz vorzuweisen hat.
So klein seine Rolle im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann derzeit ist, so groß war sie und soll sie in Zukunft bei der Eintracht bleiben. Für Trainer Dino Toppmöller ist der gebürtige Pfälzer als feste Größe eingeplant. Mehr noch: Die Zeichen verdichten sich, dass Toppmöller dem Abwehrmann die Kapitänsbinde anvertrauen wird. Jüngst bei der Vorstellung des neuen Heimtrikots war Koch neben Hugo Larsson der Posterboy.
Austiegsklausel wohl bei etwas mehr als 20 Millionen Euro
Da kommt es aus hessischer Sicht durchaus ungelegen, was der Kicker am Montag zuerst berichtete. Nämlich, dass Kochs Vertrag über eine Ausstiegsklausel in Höhe von rund 20 Millionen Euro verfüge und sich daher andere Clubs, vor allem Bayer Leverkusen, mit dem 27-Jährigen beschäftigen würden. Beides trifft dem Vernehmen nach zu, wenngleich die Ausstiegsklausel nach Informationen des hr-sport etwas mehr als die benannten 20 Millionen Euro betragen soll. Einerlei.
Der Meister aus Leverkusen jedenfalls fahndet längst nach einem Nachfolger für den höchstwahrscheinlich zum FC Bayern abwandernden Abwehrchef Jonathan Tah. Womöglich also Robin Koch? Ausgeschlossen ist das nicht. Sich mit den Fähigkeiten und dem Vertragskonstrukt des Frankfurters zu beschäftigten, ist mehr als legitim aus Bayer-Sicht. Ob Koch jedoch über genügend Qualität für die gehobenen Ansprüche des Champions-League-Clubs verfügt, der bestenfalls den Meistertitel verteidigen will, ist da schon eine andere Sache. Leverkusen könnte wohl auch ein, zwei Regale höher zuschnappen.
Eintracht liegen keine Anzeichen für Koch-Abschied vor
Die Eintracht ihrerseits bleibt trotz der aufgeploppten Meldung gelassen – wie es bei Sportvorstand Markus Krösche nahezu immer der Fall ist. Die Frankfurter planen mit Koch, würden ihn ungern abgeben. Ein Angebot oder dergleichen liegt ohnehin nicht vor. Zudem fühlt sich auch der Spieler selbst pudelwohl in Frankfurt, hat sich durch die Eintracht seinen EM-Traum verwirklichen können, ist ein angesehener Profi im Kollegenkreis und dem ganzen Verein. Das schmeichelt ihm, keine Frage. Koch weiß, was er an der Eintracht hat. Von Spieler-Seite sollen den Club-Bossen bisher keine Anzeichen vorliegen, wonach dieser einen Wechsel anstrebt.
Andererseits ist Profifußball eben Profifußball – man weiß nie, was kommt. Zumal es kein Geheimnis ist, dass Sportchef Krösche auch in diesem Sommer wieder Transfer-Überschüsse erzielen soll. Bisher galten Hugo Larsson, Omar Marmoush und Willian Pacho als Wechselkandidaten, nun kommt womöglich Koch dazu. Klar ist aber auch: Sollte der Nationalspieler tatsächlich gehen, was – Stand heute – eher unwahrscheinlich ist, würde die Eintracht bei Abwehrkollege Willian Pacho wohl die Hand drauf halten und den ecuadorianischen Nationalspieler nicht auch noch ziehen lassen.