Fr.. Dez. 27th, 2024

Schon seit Monaten fällt etwa die Hälfte der Züge auf der Lahntalbahn zwischen Limburg und Gießen aus. Jetzt kommt es noch dicker: Ein Großteil der Strecke ist bis Jahresende wegen Bauarbeiten gesperrt.

Es sollte eigentlich die Ausnahme sein, doch für Pendlerinnen und Pendler zwischen Limburg und Gießen ist es seit Beginn des Jahres der Normalfall: Schienenersatzverkehr – und das auf einer rund einstündigen Fahrt. 

Schon seit Ende Januar fällt auf dem Streckenabschnitt der Lahntalbahn aufgrund von Personalengpässen an Stellwerken etwa die Hälfte der Züge aus. Seit Samstag, dem 6. Juli, ist nun ein Großteil der Strecke wegen Bauarbeiten komplett gesperrt: Zwischen Solms-Albshausen (Lahn-Dill) und Limburg fährt auf rund 40 Kilometern gar kein Zug mehr. 

Busse statt Züge  

Wo die Züge enden, ist unterschiedlich. Die RB45 fährt immerhin noch von Gießen nach Albshausen, danach gibt es Schienenersatzverkehr von und nach Limburg. Der RE24 aus Gießen endet hingegen in Wetzlar, von wo aus dann Busse nach Limburg fahren.

Ein Sonderfall ist der RE25. Der fährt nur zwischen Koblenz und Limburg. Dafür beginnt und endet der Schienenersatzverkehr für diese Verbindung in Gießen. 

Kritik von Fahrgästen 

Deutliche Kritik gibt es von Fahrgästen. Sie sprechen von chaotischen Zuständen und berichten: Der Schienenersatzverkehr fahre häufig nicht zuverlässig. Sie bräuchten oft viel länger als angegeben. 

Auf hr-Anfrage entschuldigte sich die Bahn für die bisherigen Ausfälle und begründete sie mit allgemeinem Fachkräftemangel, vermehrten Renteneintritten und einer erhöhten Zahl an Krankheitsfällen. Ähnlich sieht es auf der Strecke zwischen Gießen und Gelnhausen aus.  

Man tue derzeit viel, um mehr Personal zu gewinnen, etwa durch mehr Ausbildungsplätze und finanzielle Anreize, versicherte die Bahn. 

Stellwerk soll künftig elektronisch gesteuert werden 

Immerhin: Wenn die neuerlichen Bauarbeiten abgeschlossen sind, können laut Bahn alle Stellwerke auf der Strecke zentral aus dem rheinland-pfälzischen Diez ferngesteuert werden.  

Das Stellwerk Obere Lahn soll bis Ende des Jahres auf einen elektronischen Betrieb umgestellt werden. Laut Bahn werden die Maßnahmen dazu auch nach dem geplanten Ende der Sperrungen noch einige Wochen in Anspruch nehmen.  

Bis Oktober will die Deutsche Bahn auch neue Weichen und Signaltechnik einbauen und Bahnübergänge modernisieren. Mehrere Haltestationen sollen zum Beispiel barrierefreie Zugänge, breitere Bahnsteige oder neue Beleuchtung bekommen. 

Die Sperrungen auf der Strecke im Detail

  • 6. Juli bis 25. August: Abschnitt Solms-Weilburg. Dort sollen ab 22. Juli wieder Zugfahrten ab Albshausen über Löhnberg bis Weilburg möglich sein. 
  • 6. Juli bis 25. Oktober: Abschnitt Gräveneck-Kerkerbach.  

Nähere Informationen zum Ersatzfahrplan und Schienenersatzverkehr will die Bahn rechtzeitig veröffentlichen. 

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