Marburg ist nicht nur Kulisse, sondern auch heimliche Hauptdarstellerin in der neuen Serie von Anke Engelke und Bastian Pastewka “Perfekt Verpasst”. Für die beiden Schauspieler war die Stadt die ideale Inspiration.
Zwei Menschen, die wie füreinander gemacht sind: Sie haben gemeinsame Bekannte, ähnliche Hobbies – kennen sich aber nicht. Dass sie sich in einer kleineren Stadt mit einer Einwohnerzahl von knapp 80.000 Menschen über den Weg laufen, klingt unvermeidbar.
Mit dieser scheinbaren Unvermeidbarkeit spielen die Comedians Bastian Pastewka und Anke Engelke in ihrer romantischen Comedy-Serie “Perfekt Verpasst”. “Wir fanden, das war so eine angenehme komödiantische Unwahrscheinlichkeitsrechnung, dass wir beschlossen haben, das zur Prämisse unserer Serie zu machen”, so Pastewka. Und so begegnen sich die Protagonisten Maria und Ralf immer wieder um Haaresbreite nicht, was schon einem Wunder gleichkommt.
Gläserne Aufzüge als erstes Bild
Als Engelke und Pastewka die Idee für die Serie hatten, musste Pastewka nach eigenen Angaben zwangsläufig an Marburg denken. Er habe die Stadt über einen Freund kennengelernt. “Ich war begeistert von diesen vielen Aufzügen.” Er habe sofort das Bild im Kopf gehabt, wie zwei Menschen in gläsernen Aufzügen aneinander vorbeifahren, auf dem Weg zwischen Ober- und Unterstadt.
Beide Schauspieler hätten “den großen Wunsch” gehabt, nicht wieder Geschichten in der Großstadt zu erzählen. “Die meisten Menschen in Deutschland leben gar nicht in einer Großstadt”, sagt Anke Engelke.
Beide spielen nicht nur die Hauptrollen, sie waren auch Ideengeber und arbeiteten mit anderen Autoren in einem “Writers’ Room” das Drehbuch aus.
Fast zu schön: Die Stadt als Kulisse
Anderthalb Wochen dauerten die Dreharbeiten in Marburg, dann waren die Außenaufnahmen im Kasten. Eine ganze Folge spielt etwa auf dem Platz hinter der Elisabethkirche, eine andere in der Oberstadt. Dort hat Hauptfigur Maria mit ihrem Buchladen einen Stand auf einem Markt. “Solche Bilder findet man nur in Marburg”, schwärmt Engelke.
Nach Angaben der Schauspieler wurde auch viel in den Gassen der Stadt gedreht. Manche davon seien aber zu schön gewesen, erzählt Pastewka. “Wir haben viele schöne Stellen aus Marburg rausgeschnitten, damit die anderen Serien nicht traurig sind”, witzelt er.
Bürgermeisterin freut sich über internationale Bekanntheit
In Großstädten würde man für Dreharbeiten eher nicht mit offenen Armen empfangen, sagt Anke Engelke. In Marburg sei das anders gewesen. Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (Grüne) bedeuten die Dreharbeiten in ihrer Stadt viel.
Es sei schön, dass Marburg nicht nur Kulisse sei, sondern auch Serienbestandteil und jetzt durch die internationale Verbreitung der Serie 240 Nationen bekannt werde. “Wir waren in der Verwaltung viel mit den Dreharbeiten befasst”, sagt sie.
Die kleinen Ecken von Marburg
Auch die Bürger selbst freuen sich über die neue Medienpräsenz. “Ich fand es sehr schön, vor allem die kleinen Ecken von Marburg auch mal in einer Serie zu sehen”, sagt eine 22-jährige Studentin, die die ersten drei Folgen bereits geschaut hat.
Eine andere Studentin findet die Figuren sehr nahbar. In einer Szene sagt Figur Marie: “Wen soll ich denn in Marburg kennenlernen?” Das sei absolut authentisch, so die junge Frau.
Die Stadt in Szene gesetzt
Laut Bastian Pastewka wurden die Innenaufnahmen aus Kostengründen in Köln in einem Studio aufgenommen, wo auch die Produktionsfirma btf GmbH sitzt. Doch auch im Interieur spielt Marburg eine Rolle. Im Buchladen von Marie etwa hängen gut sichtbar Jute-Beutel mit der Aufschrift “Mein Stück Marburg”.
Der Geschäftsführer des Stadtmarketing Jan-Bernd Röllmann erzählt, sein Team hätte der Produktion Artikel für die Requisite bereitgestellt. Und die habe sich gut daran bedient. “Wir sind mächtig begeistert”, erzählt er.
Die acht Folgen von “Perfekt Verpasst” sind ab sofort beim Streaminganbieter Amazon Prime zu sehen.
I’m still learning from you, as I’m making my way to the top as well. I certainly liked reading all that is posted on your website.Keep the tips coming. I liked it!