Der Sieg von Eintracht Frankfurt gegen Gladbach zeigt, dass der Kader auch in der Breite sehr gut aufgestellt ist. Trainer Dino Toppmöller hat pünktlich zum Start in die Europa League zahlreiche Optionen. Schlägt jetzt die Stunde der zweiten Reihe?
Obwohl Kevin Trapp am Samstagabend nicht auf dem Platz stand, zog er vor allem vor Anpfiff einige Blicke auf sich. Der modebewusste Kapitän nahm mit Trucker-Cap, Sonnenbrille und offenem Mantel kurz auf der Bank, dann auf der Tribüne Platz und genoss sichtlich das spätsommerliche Wetter. So ein Stadionbesuch am womöglich letzten schönen Wochenende des Jahres. Was kann es Schöneres geben?
Santos erneut sehr abgeklärt
Dass sich Trapp, die unangefochtene Nummer eins und absoluter Führungsspieler, sehr viel lieber in Sportklamotten über den Rasen gewälzt hätte, versteht sich wohl von selbst. Dass der Aufenthaltsort und das Outfit von Trapp für den Ausgang und das Gefühl des Spiels letztlich aber unerheblich waren, sagt viel über den aktuellen Zustand der Eintracht aus. Es fehlen Stammspieler? Dann spielen halt andere.
Trapp wird, das ist klar und auf Sicht gut für die Hessen, nach überstandener Oberschenkelverletzung wohl irgendwann im Oktober zwischen die Pfosten zurückkehren. Bis dahin, und das ist eine wichtige Erkenntnis des 2:0-Siegs gegen Borussia Mönchengladbach, muss der Eintracht aber nicht bange werden. Ersatzkeeper Kaua Santos machte seine Sache auch gegen die Fohlen gut, der junge Brasilianer hat den Schritt vom Reservisten zur Stammkraft ohne Probleme bewältigt. Und damit steht er nicht allein da.
Knauff nutzt seine Chance
Denn neben Santos stand auch Ansgar Knauff gegen Gladbach erstmals in dieser Spielzeit in der Startelf und fügte sich ebenfalls nahtlos ein. Der 22-Jährige, der zu Beginn der Saison hinter Farès Chaibi und Mario Götze nur die dritte Option für den Platz an der Seite von Hugo Ekitiké und Omar Marmoush war, profitierte am Samstag vom Ausfall von Götze und bereitete prompt den Führungstreffer von Hugo Larsson per Kopf vor. “Es hat gutgetan, mal wieder zu spielen”, sagte er.
Dass Knauff, einer von nur vier verbliebenen Europa-League-Gewinnern im Kader der Hessen, gegen Gladbach mal wieder mitmischen durfte, zeigt gleich zwei Dinge: Er selbst nahm seine Herausforderer-Rolle klaglos an und schuftete im Training. Trainer Toppmöller fiel genau das auf und belohnt den U21-Nationalspieler mit Spielzeit. So funktioniert Mannschaftssport.
MT verliert bei den Rhein-Neckar Löwen
Nach gutem Saisonstart hat die MT Melsungen im Topspiel bei den Rhein-Neckar Löwen die erste Niederlage einstecken müssen. Auch ein erfolgreicher Auftakt in die Partie konnte den Nordhessen keine Sicherheit geben.
Die MT Melsungen hat die erste Pleite in der noch jungen Saison der Handball-Bundesliga kassiert. Bei den Rhein-Neckar Löwen verlor sie am Samstagabend mit 26:31 (14:17).
Dabei war der Start in die Partie vielversprechend: Melsungen spielte selbstbewusst auf und führte zwischenzeitlich mit 9:5. Diese Führung büßte das Team aber noch vor der Pause wieder ein.
Kastenings Treffer reichen nicht
Dem Rückstand lief die MT dann die ganze zweite Halbzeit über hinterher. Auch die insgesamt sechs Treffer des besten Werfers Timo Kastening konnten die Niederlage am Ende nicht verhindern. Während die Rhein-Neckar Löwen ihre Weiße Weste behielten und von der Tabellenspitze grüßen, fallen die Nordhessen auf Platz fünf zurück.
“Wir haben 20 Minuten richtig gut und intensiv gespielt. Gerade aufgrund der zweiten Hälfte haben die Löwen verdient gewonnen”, sagte MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo nach der Partie. “Wir haben uns zu viele technische Fehler und zu viele Fehlwürfe geleistet. So kamen die Löwen in ihr Tempospiel.”