Do. Nov 21st, 2024

Während Eintracht-Mittelfeldspieler Hugo Larsson für erfrischende Offensivimpulse sorgt, kann Nebenmann Ellyes Skhiri seine Verunsicherung der Vorsaison noch nicht ganz ablegen. Doch welche Alternativen hat Trainer Dino Toppmöller vor den Englischen Wochen eigentlich?

Kurz vor Schluss, als den Frankfurter Fußballern am Samstagabend der dritte Sieg in Serie kaum noch zu nehmen war, belohnte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller einen Mann. Mo Dahoud, der Last-Day-Neuzugang von der Insel, durfte einige Minuten mitschwitzen beim 2:0-Erfolg gegen seine Jugendliebe, gegen die Borussia aus Mönchengladbach, bei der er einst vom Teenager zum Fußballprofi reifte.

Eine späte Einwechslung mit Hintergedanken, keine aus reiner Freundlichkeit, sondern ein bewusstes Zeichen dafür, dass Toppmöller zufrieden ist mit den Trainingsauftritten des 28-Jährigen. Dass Dahoud gerade in den am Donnerstag (21 Uhr) mit dem Europa-League-Heimspiel gegen Viktoria Pilsen beginnenden Englischen Wochen wichtiger als bisher werden könnte.

Skhiri “muss sich schneller vom Ball trennen”

Denn so sehr der Frankfurter Fußballlehrer in der Abwehr, im Angriff und auf den Flügeln die Wahl hat, so begrenzt sind seine Optionen im Zentrum des Feldes. Dahoud, zuletzt in Stuttgart und Brighton jeweils nur Kurzzeitspieler, gilt da schon als erster Ersatzmann für die Sechser-Position, die Ellyes Skhiri trotz weiterhin durchwachsener Auftritte unangefochten besetzt.

Einserseits versuchte der Tunesier zuletzt gegen Gladbach vermehrt, sich schneller aufzudrehen und den Weg in die Offensive zu suchen. Andererseits streute er einige üble Ballverluste ein. Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche drückte sich so aus: “Ellyes muss sich ab und an schneller vom Ball trennen.”

Larsson legt noch eine Schippe drauf

Skhiri hat die Verunsicherung der vergangenen Rückrunde bisher nicht ganz ablegen können, wenngleich tatsächlich auffällig ist, dass er sein Spiel aktiver und vertikaler gestalten will. Die Leistungen sind okay, mehr aber eben nicht. Auch die nach einem Jochbeinbruch das Gesicht schützende Maske fördert den Wohlfühlfaktor des Dauerläufers auf dem Feld nicht. Auffallend oft rüttelt er sich daran herum.

All das fällt derzeit jedoch kaum ins Gewicht, weil das Frankfurter Spiel im Gesamten flutscht. Die Hessen haben zwar deutlich weniger Ballbesitz als vergangene Spielzeit (37 Prozent gegen Gladbach), spielen aber schneller in die Spitze. Gerade Skhiris Nebenmann im zentralen Mittelfeld, Hugo Larsson, hat einen Sahnestart in die Spielzeit erwischt. Der 20-Jährige, der offensiver agiert als Skhiri, erzielte gegen Gladbach bereits seinen zweiten Ligatreffer, steuerte zudem im Pokal eine Torvorlage bei. Larsson hat damit bereits jetzt jene Scorer-Werte (fast) erreicht, die er in der ebenfalls mehr als ordentlichen Debütsaison insgesamt aufwies (zwei Tore, zwei Vorlagen in 38 Spielen).

Manager Krösche: “Hugo ist auf einem guten Weg”

Und es war dieses Führungstor gegen die Fohlen ja kein Zufall, sondern schlicht die Umsetzung des Geforderten. Larsson, so der Wunsch Toppmöllers vor der Spielzeit, solle deutlich häufiger den Weg in den gegnerischen Strafraum suchen, solle mehr in die Tiefe und weniger in die Breite agieren. Etwas, das übrigens auch Jon Dahl Tomasson vom Hochveranlagten fordert. Der schwedische Nationalcoach scheint jedoch die positive Entwicklung seines Schützlings zuletzt übersehen zu haben.

Wie dem auch sei: Larsson vollendete seine beiden Tore gegen Hoffenheim und Gladbach jeweils aus kurzer Distanz, war reingesprintet in den Strafraum. Aus der Eintracht-Startelf ist er nicht wegzudenken. “Hugo hat sich reingearbeitet, hat Rhythmus bekommen, steigert sich immer mehr. Der Lauf zum Tor zeigt seine Qualität. Er ist auf einem guten Weg”, sagte Eintracht-Manager Krösche.

Eingeschränkte Auswahl auf der Sechser-Position

Doch Larsson wird – wie auch Skhiri – seine Pausen in den kommenden Wochen und Monaten wohl benötigen. Erste Option dürfte für Trainer Toppmöller dann Mario Götze sein, der jedoch in offensiverer Rolle auf der Zehn grundsätzlich besser gefällt. Vor der Abwehr verschleppt er das Aufbauspiel doch oft. Oscar Höjlund ist noch eine Weile verletzt und für die Europa League nicht gemeldet. Tuta hat sich derweil im Abwehrzentrum festgespielt.

Bleibt noch Dahoud, jener Profi also, den Krösche als “tiefen Spielmacher” sieht, der zweifelsohne ein begabter Techniker ist, hinter dessen konstanter Leistungsfähigkeit jedoch Fragezeichen stehen. Nur zur Einordnung: Sein letztes Pflichtspiel über die vollen 90 Minuten machte Mo Dahoud vor mehr als zwei Jahren.

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