Um besser gegen bedrohliche Virenausbrüche gewappnet zu sein, entsteht an der Marburger Philipps-Universität ein neues Hochsicherheitslabor. Nun erfolgt die Grundsteinlegung für den 50-Millionen-Euro-Neubau.
Mit dem Bau des neuen Hochsicherheitslabors will der Fachbereich Virologie der Philipps-Universität seine Spitzenforschung erweitern. An der Marburger Universität existiert bereits ein Labor der höchsten Sicherheitsstufe 4.
Dort leistet die Universität nach eigenen Angaben seit Jahren Grundlagenforschung zu hochansteckenden Viren. Man verfüge über “ausgeprägte Expertise zu den riskantesten Viren weltweit”, teilte die Universität mit. Für diese gebe es weder eine Vorbeugung, noch eine Therapie.
Die Schutzmaßnahmen der höchsten Stufe 4 sind die Voraussetzung, um solch hochansteckende Viren zu untersuchen und durch die Forschung Fortschritte bei der Virusbekämpfung zu erzielen. In ganz Deutschland gibt es nur vier Labore dieser Sicherheitsklasse.
Zwölf neue Laborplätze
Am Montag wird der Grundstein für den neuen Forschungsbau gelegt. Er entsteht auf dem Campus Lahnberge, in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Labor. Unter anderem werden zwölf zusätzliche Laborplätze eingerichtet.
Ziel sei es, für künftige Ausbrüche schwerster viraler Erkrankungen besser gewappnet zu sein. “Die Krisensituationen sind mehr geworden”, erklärt Cornelius Rohde vom Institut für Virologie der Uni Marburg. Seit die Globalisierung das Auftreten und die mitunter extrem schnelle Ausbreitung solcher Erreger erleichtert habe, sei die Erforschung hochpathogener Viren noch dringlicher geworden.
Rund 50 Mio Euro Kosten bis zur Fertigstellung
Nach der Baugenehmigung im März 2024 hatten die Bauarbeiten im Frühjahr begonnen, der Tiefbau ist abgeschlossen. Ende 2026 soll der Betrieb starten. Die ursprünglich geplanten Kosten in Höhe von 42 Millionen Euro wurden bereits zu Baubeginn auf 46 Millionen Euro korrigiert.
Inklusive Geräteausstattung wird der Neubau rund 50 Millionen Euro kosten, die vom Bund und dem Land Hessen aufgebracht werden.