Dispozinsen sind zuletzt stark gestiegen – auf durchschnittlich mehr als elf Prozent. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Banken. Die Stiftung Warentest rät dazu, auch die Kontogebühren im Blick zu haben.
Die Dispozinsen der Kreditinstitute in Deutschland sind nach einer jahrelangen Phase mit wenig Bewegung zuletzt wieder stark angestiegen. Im Schnitt zahlten Bankkunden im Mai 11,22 Prozent Zinsen für die Überziehung ihres Kontos, wie die Stiftung Warentest mitteilte. Vor einem Jahr waren es demnach 9,43 Prozent.
Teuerste Bank verlangt mehr als 16 Prozent
Die Tester nehmen regelmäßig die Dispozinssätze aller 1127 Banken in Deutschland unter die Lupe. Ihre jüngsten Ergebnisse veröffentlichten sie in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift “Finanztest”.
Die Höhe der Dispozinsen variiert den Ergebnissen zufolge stark von Bank zu Bank. Das günstigste Institut verlangt in einem ihrer Modelle sogar keine Gebühren, wenn das Konto überzogen wird, während die teuerste Bank 16,46 Prozent Dispozinsen berechnet. Dies würde bei einer Überziehung um 1000 Euro für drei Monate 41,15 Euro an Zinsen kosten.
Kritik an Intransparenz
Als “zu teuer” stuft die Stiftung Warentest Dispokredite ein, die mehr als 15,25 Prozent kosten. Die Tester kritisierten dabei auch die Informationspolitik der Banken, die oft intransparent sei.
“Statt einfach den geltenden Dispozinssatz zu nennen, geben sie beispielsweise an, auf welchen Referenzzins sie sich beziehen und um wie viele Prozentpunkte der Dispozins teurer ist”, hieß es. Kunden müssten dann selbst recherchieren und rechnen – das sei “albern und ärgerlich”.