Sa. Dez 21st, 2024

Noch nie gab es einer Studie zufolge so viele offene Stellen in IT-Berufen wie im vergangenen Jahr. Der hohe Bedarf an qualifizierten Fachkräften fällt zusammen mit sinkenden Absolventenzahlen an den Hochschulen.

Der Fachkräftemangel in IT-Berufen hat im vergangenen Jahr in Deutschland ein neues Rekordniveau erreicht. Insgesamt habe es 2022 bundesweit im Schnitt 67.924 offene Stellen im Bereich der Informationstechnik gegeben – so viele wie noch nie seit Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2010, wie aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Gleichzeitig gab es demnach lediglich 27.136 Arbeitslose mit einer IT-Qualifikation.

Digitalisierung in allen Wirtschaftsbereichen

Insbesondere der Ausbau der digitalen Infrastruktur in allen Wirtschaftsbereichen führe zu einem gesteigerten Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften, so die Studie. Bereits seit 2015 könnten in IT-Berufen rechnerisch nicht mehr alle Stellen mit qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden.

Während der Corona-Pandemie sei es zwar zu einem vorübergehenden Rückgang der Zahl an offenen Stellen gekommen. Doch schon seit 2021 steige die Zahl wieder deutlich.

Vor allem Hochschulabsolventen fehlen

Besonders groß ist der Studie zufolge der Mangel an Expertinnen und Experten mit einem Hochschulabschluss. Hier fehlten im vergangenen Jahr alleine fast 34.000 Fachkräfte. Für acht von zehn offenen Stellen auf diesem Qualifikationsniveau habe es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gegeben.

Diese Lücke lasse sich kurz- bis mittelfristig auch nicht durch Studienabsolventinnen und -absolventen schließen, betonten die IW-Experten. Da die Zahl der Studierenden in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in den ersten Hochschulsemestern in den vergangenen Jahren abgenommen habe, sei sogar mit einem weiteren Rückgang der Absolventenzahlen zu rechnen.

Chancen für Quereinsteiger

Angesichts dieser Situation sehen Unternehmen die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland als einen möglichen Lösungsweg im Kampf gegen den Fachkräftemangel im IT-Bereich.

Eine erfolgversprechende Strategie sei aber auch, Quereinsteigern aus anderen Berufsgruppen und Aufsteigern von niedrigeren Qualifikationsniveaus eine Chance zu geben.

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