Schottland verzeichnet hohe Sterberaten durch Drogenkonsum. Nun hat die Regierung einen radikalen Vorschlag gemacht: Der Drogenbesitz für den persönlichen Gebrauch solle entkriminalisiert werden. Die Absage aus London kam prompt.
DSchottland verzeichnet hohe Sterberaten durch Drogenkonsum. Nun hat die Regierung einen radikalen Vorschlag gemacht: Der Drogenbesitz für den persönlichen Gebrauch solle entkriminalisiert werden. Die Absage aus London kam prompt.
Demnach ermögliche eine Entkriminalisierung Menschen in Suchtbehandlung einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt, da sie keinen Eintrag im Strafregister mehr fürchten müssten. Schottland hat mit zuletzt 1330 Toten im Jahr 2021 mit die höchsten Sterberaten durch Drogenkonsum in Europa.
Die Regierung plant dem Entwurf zufolge weitere Maßnahmen wie sichere Konsumräume und sei „bereit, mit der britischen Regierung zusammenzuarbeiten, um diese progressive Politik umzusetzen“, sagte die für Drogen zuständige schottische Ministerin Elena Whitham.
„Dies sind ehrgeizige und radikale, faktengestützte Vorschläge, die dazu beitragen werden, Leben zu retten“, sagte Whitham. „Wir wollen eine Gesellschaft schaffen, in der problematischer Drogenkonsum als Gesundheitsfrage und nicht als Straftat behandelt wird.“ Dadurch würden Stigmatisierung und Diskriminierung gesenkt. Die Betroffenen könnten sich erholen und positiv zur Gesellschaft beitragen.
Doch die britische Regierung in London, die zustimmen müsste, erteilte der Idee bereits eine klare Absage. „Ich habe diese Berichte nicht gesehen, kann aber wohl schon sagen, dass es keine Pläne gibt, unsere strikte Haltung gegenüber Drogen zu ändern“, sagte ein Sprecher des konservativen britischen Premierministers Rishi Sunak.
Die oppositionelle Labour-Partei äußerte sich ebenfalls ablehnend. „Die kurze Antwort lautet nein“, sagte Labours finanzpolitische Sprecherin Rachel Reeves. „Ich finde nicht, dass sich das nach einem guten Gesetz anhört.“