“In den letzten fünf Jahren ist das Thema Geldwäschebekämpfung in Deutschland extrem vernachlässigt wurden”, sagt Dirk Peglow. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter wirkt frustriert, wenn er über die deutsche Geldwäschebekämpfung spricht. Der Grund: Vor rund fünf Jahren ist die Zuständigkeit für diese Fälle zur Financial Intelligence Unit, kurz FIU, verlegt worden. Seither häufen sich die Berichte über die Probleme der Behörde.
Keine Kriminalbeamten mehr zuständig
Und das liegt laut Peglow nicht nur daran, dass die Behörde chronisch unterbesetzt sei und darum mit der Bearbeitung der Fälle gar nicht hinterher komme: “Dass der Zoll für die Bearbeitung von Geldwäsche-Straftaten zuständig ist, ist, als würden wir uns vorstellen, dass die Bearbeitung von Auto-Diebstählen künftig das Kraftfahrt-Bundesamt übernimmt. Oder als würde das Jugendamt künftig in Fällen des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ermitteln.”
Denn die Beamten, die bei der FIU Geldwäsche-Straftaten, die in der Bundesrepublik verübt werden, aufdecken sollen, sind keine Kriminalbeamten. Sie haben häufig nicht einmal Zugriff auf polizeiliche Datenbanken.