Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Auswärtsspiel beim Hamburger SV am Sonntag verloren. Im Volksparkstadion mussten sich die Hessen 0:3 (0:1) geschlagen geben. Miro Muheim brachte den HSV mit einem abgefälschten Schuss in Führung (33.), Laszlo Benes traf kurz nach der Pause per Freistoß (51.), Ransford-Yeboah Königsdörffer erzielte spät den dritten Hamburger Treffer (85.).
HSV mit Alu-Pech nach Ecken
SVWW-Trainer Markus Kauczinski sah keine Notwendigkeit, sein Team nach dem 1:1 gegen Hannover zu verändern. Auch die Herangehensweise war dieselbe, wie eigentlich immer bei den Hessen: den Gegner das Spiel machen lassen und auf schnelle Konter setzen. Nach einem Ballgewinn in der Hälfte des HSV wäre die Strategie beinahe aufgegangen. Doch Robin Heußer zielte völlig frei aus elf Metern am rechten Pfosten vorbei (11.).
Der HSV war zwar die spielbestimmende Mannschaft, kam aus dem Spiel heraus aber kaum zu Chancen. Bei Standards waren die Hanseaten dafür um so gefährlicher. Bakery Jatta traf nach einer Ecke den Außenpfosten (1.). Einen Kopfball von Dennis Hadzikadunic, ebenfalls nach Ecke, lenkte Florian Stritzel gerade noch an die Latte (21). Immanuel Pherai traf ebenfalls nur den Pfosten (40.) – natürlich nach Eckball.
Erst Glückspilz Muheim, dann Schlitzohr Benes
Der Führungstreffer für die Hausherren fiel dann aber doch aus dem Spiel heraus: Muheim nahm sich aus 25 Metern einfach mal ein Herz, traf SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt in seinem 100. Zweitliga-Spiel am verlängerten Rücken, von dem aus der Ball in hohem Bogen ins lange Ecke sprang (33.). Eine verdiente Führung, die gemessen an der Entstehung aber dann doch glücklich war.
Auch der zweite Durchgang begann eher unglücklich für den Aufsteiger. Bei einem Freistoß von Benes aus 18 Metern sprang die gesamte SVWW-Mauer hoch. Dumm nur, das Schlitzohr Benes den Ball flach unter ihr durchschoss und das Leder im Schneckentempo unten rechts ins Tor kullerte (51.).
SVWW bemüht, aber ohne Durchschlagskraft
Die Wiesbadener mussten nun mehr machen. Gefährlich vors gegnerische Tor kamen sie aber selten. Franko Kovacevic per Fernschuss (59.) und Thijmen Goppel aus spitzem Winkel (63.) versprühten immerhin einen Hauch von Gefahr. Der eingewechselte Nick Bätzner traf in der 71. Minute die Latte, ein Treffer des Jokers hätte wegen Abseits aber ohnehin nicht gezählt. Es blieb festzuhalten: Der HSV war an diesem Sonntag einfach eine Nummer zu groß für den SVWW und legte durch den eingewechselten Königsdörffer in der Schlussphase noch den dritten Treffer nach (85.).
Weil die Konkurrenz im Tabellenkeller ordentlich gepunktet hat, ist der Vorsprung der Hessen auf den Relegationsrang 16 auf drei Punkte zusammengeschrumpft. Nach der Länderspielpause empfangen die Landeshauptstädter Tabellenschlusslicht Osnabrück in Wiesbaden.