Fr. Nov 22nd, 2024
Durch Importware aus Südostasien wurde sie eingeschleppt. Heimische Imker sind ihretwegen in Sorge – ob die Asiatische Hornisse aber tatsächlich Honigbienen gefährdet, will das Land nun herausfinden.

Kassel – Der Klimawandel lässt nicht nur die Temperaturen auf der Erde steigen und die Gletscher schmelzen, er sorgt auch für eine Veränderung der Tier- und Pflanzenwelt. Auch in der hessischen Flora und Fauna sind die Folgen des Anstiegs der Durchschnittstemperaturen bereits sichtbar. So lässt sich seit einiger Zeit eine neue Hornissenart in Hessen beobachten: die Asiatische Hornisse. Bislang ist die „Vespa velutina“ vor allem an der Bergstraße in Südhessen heimisch, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf seiner Internetseite mitteilt. Gefährlich sind die Stiche der Asiatischen Hornisse nur für Menschen, die allergisch sind.

n Hessen wird die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) zunehmend zur Sorge, insbesondere für Imkerinnen und Imker, da sie bekannt dafür ist, Honigbienen zu fressen.

Um die Auswirkungen dieser invasiven Art besser zu verstehen, hat der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen ein Projekt ins Leben gerufen, um mehr Daten über die Hornisse zu sammeln.

Asiatische Hornisse ist besonders schnell

Im Vergleich zu der europäischen Hornisse ist die invasive Art besonders flink und verfolgt ihr Ziel schonmal bis zu vier Meter, erzählt uns Brigitte Martin, die Wespen- und Hornissenberaterin vom Bund für Umwelt- und Naturschutz aus Darmstadt, im FFH-Gespräch. Man kann sie gut an ihrem Körper erkennen, der so aussieht, als ob die Hornisse einen gelb-schwarz gestreiften Ringelpullover tragen würde. Die heimische Hornissenart ist im Vergleich dazu rotbraun mit gezacktem, gelben Muster. 

Meldepflicht bei Sichtung des Tiers

Wer eine asiatische Hornisse gesehen hat, ist dazu verpflichtet, diese beim Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie zu melden. Bei Unsicherheiten können zunächst Fotos an Experten, zum Beispiel den Bund für Umwelt und Naturschutz, gesendet werden. 

Vorsicht bei Nestern

Für Menschen ist die asiatische Hornisse grundsätzlich keine Gefahr – außer man kommt zu nah an eins ihrer Nester, so Brigitte Martin. Im Frühling beginnen die Hornissen gerade mit dem Bau ihrer Nester in Bodennähe. Gerade in Rollladenkästen, Gartenmöbeln oder Hecken ist große Vorsicht geboten. Falls Sie ein Nest entdecken, sollten Sie erstmal Abstand gewinnen und anschließen Experten über die verschiedenen Portale kontaktieren. Nester sollten nur von Profis entfernt werden, sagt uns die Wespen- und Hornissenberaterin. 

Unterwegs in warmen Gebieten Hessens

Die Asiatische Hornisse ist besonders in den wärmeren Regionen Hessens, zum Beispiel im Kreis Bergstraße in Südhessen, aber mittlerweile auch in großen Städten wie Frankfurt und Darmstadt, zu finden, so Brigitte Martin. 

Bedrohung für Honigbienen

Die Präsenz der asiatischen Hornisse bereitet besonders in der Imkerei Unruhe, da sie ein potenzielles Risiko für Honigbienenvölker darstellt. Sie erbeuten Bienen, sowohl für ihre Larven als auch für sich selbst zum Fressen, so Martin. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, werden verschiedene Ansätze verfolgt, darunter die Vernichtung von Hornissennestern und die Anpassung von Bienenstockeingängen, um ein Eindringen der Hornissen zu vermeiden.