So. Dez 22nd, 2024

Wer von Köpenick nach Spandau will, oder umgekehrt, muss einmal durch ganz Berlin. Man könnte meinen, es lägen Welten zwischen den beiden Stadtteilen, doch in Wahrheit haben sie erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. Von riesigen Wald- und Wassergebieten über eigenen Hip-Hop-Repräsentanten bis zu verwinkelten Gassen und Orten, die sich wirklich zum Verwechseln ähnlich sehen: In Spandau und in Köpenick findet ihr das doppelte Berlin.

Es ist eine alte und häufige Verwechslung. Paddeln in Klein-Venedig oder in Neu-Venedig? Kann ja keiner ahnen, dass Berlin gleich zwei malerische Kanallandschaften zu bieten hat, die an den italienischen Sehnsuchtsort erinnern und auch so heißen. Ob Klein-Venedig im Westen oder Neu-Venedig im Osten der Stadt: Ein Ausflug lohnt sich. So wird euer Paddelausflug in Berlin zum Erfolg.

Die Geschichte von Hertha und Union erzählt auch die Geschichte der Stadt. Während der Teilung bestand eine Fanfreundschaft zwischen dem 1. FC Union in Köpenick und Hertha BSC in Westend. Nach dem Fall der Mauer und einem legendären Wiedervereinigungsspiel 1990 im Olympiastadion kam dann doch wieder Konkurrenz auf. Und somit irgendwie auch wieder eine Teilung. Während man im Westen der Stadt weiterhin für die Alte Dame jubelt, bleiben die Eisernen der Stolz der Menschen in Köpenick und den umliegenden Bezirken. Spätestens seit den großen Erfolgen von Union Berlin sieht man auch Union-Graffitis und Fahnen in den westlichen Bezirken. In Köpenick wehen aber immer noch selten Hertha-Flaggen, in Spandau selten Union-Flaggen. Auf die gemeinsame Geschichte von Hertha und Union blicken wir hier zurück.

Funkturm oder Fernsehturm? Wohl eher Juliusturm oder Müggelturm. Der 34,6 Meter hohe, im 13. Jahrhundert errichtete Juliusturm gehört zur Zitadelle Spandau und ist das älteste Gebäude Berlins. Wenn man die 153 Stufen zur Aussichtsplattform erklommen hat, bietet sich ein einmaliger Blick über Spandau und die Havel, Grunewald, nach Tegel und bis in die Berliner Innenstadt. Mehr Infos zur Zitadelle Spandau gibt es hier.

Auch die Aussicht vom Müggelturm in Köpenick ist berühmt. Denn der 1961 nach einem Brand wiederaufgebaute Müggelturm steht auf Berlins höchstem natürlichen Punkt: den 115 Meter hohen Müggelbergen. Von hier sieht man Wald und Wasser, soweit das Auge reicht. Kein Wunder, dass die Aussichtsplattform ein beliebtes Ausflugsziel ist. Da lohnen sich die 126 Stufen. Die wichtigsten Türme von Berlin stellen wir hier vor.

Altstädte in Spandau und Köpenick: Kolk oder Kietz?

Der Kolk ist die älteste Siedlung Spandaus. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Eine der wichtigsten Gemeinsamkeiten der Bezirke: Beide sind älter als Berlin. Haha, da soll nochmal jemand ein Witz über den Stadtrand machen. Sowohl Spandau als auch Köpenick haben eine eigenständige und sehr lange Stadttradition. So gingen sie beide aus slawischen Burgwällen hervor, erhielten bereits im Mittelalter das Stadtrecht und verfügen bis heute über gut erhaltene Altstadtkerne und eigene Vororte. Seit der Gründung Groß-Berlins im Jahr 1920 gehören sie zu den Bezirken der Stadt. Diese historischen Karten erzählen die Geschichte Berlins.

Trotzdem lassen sich die Spuren der eigenständigen Geschichte weiterhin an vielen Ecken erkennen: Der Kolk in Spandau ist eine der ältesten Nachbarschaften der Hauptstadt. Die niedlichen Häuser sind liebevoll restauriert und zwischen der historischen Schleuse an der Havel und Resten der mittelalterlichen Stadtmauer angesiedelt. Die Alte Kolkschenke wurde um 1750 erbaut. Ausgeschenkt wird hier aber leider nicht mehr. Zum Glück gibt es noch diese tollen Kneipen in Spandau.

Der Kietz in Köpenick ist dem Kolk in Spandau sehr ähnlich, nur liegt er auf der anderen Seite der Stadt. Hier stehen die ältesten Häuser von Köpenick. Einige von ihnen sind mehr als 200 Jahre alt. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Fischerkietz 1355, bis 1898 war er eigenständig. Die eingeschossigen Gründerzeithäuser versprühen den Charme vergangener Zeiten. Sowohl der Kolk als auch der Kietz sind immer einen Ausflug wert. Tolle Orte in Köpenick findet ihr hier.

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