ICE-Verbindungen, Regionalzüge, U-Bahnen: In den Sommerferien wird in ganz Hessen auf der Schiene gebaut und saniert. Wer mit der Bahn in Urlaub fahren möchte, könnte es schwer haben. Ein Überblick über die größten Baustellen.
Die Deutsche Bahn sperrt in den Sommerferien und teilweise auch darüber hinaus vielbefahrene Strecken in Hessen wegen Sanierungs- und Stellwerksarbeiten.
Auf einigen Verbindungen kommt es schon seit Monaten zu Ausfällen. Unser Überblick zeigt, wo es für die Fahrgäste die größten Einschränkungen gibt und wie das Ersatzangebot aussieht.
- Riedbahn Frankfurt – Mannheim
- ICE-Strecke Frankfurt – Köln
- Gelnhausen – Gießen
- Hanau – Friedberg
- Lahntalbahn Gießen – Limburg
- Kassel Hauptbahnhof – Kassel-Wilhelmshöhe
- U-Bahn Frankfurt
Riedbahn Frankfurt – Mannheim
15. Juli ab 23 Uhr bis Mitte Dezember
Es ist die umfangreichste und längste Bahnbaustelle in Hessen: Die Riedbahn wird auf 74 Kilometern generalsaniert und deshalb fünf Monate lang gesperrt. Die Bahn tauscht Gleise, Weichen und Oberleitungen aus, ersetzt die alte Stellwerkstechnik, saniert 20 Bahnhöfe und baut neue Lärmschutzwände.
Die meisten Fernverkehrszüge zwischen Frankfurt und Mannheim werden während der Arbeiten über Darmstadt beziehungsweise Mainz und Worms umgeleitet. Ein Drittel der Züge entfällt. Der Regionalverkehr wird durch Busse ersetzt. Die Bahn hat sich dafür eine eigene Flotte mit 150 neuen Fahrzeugen angeschafft, sie sollen auf zwölf Linien mehr als 1.000 Fahrten am Tag absolvieren.
ICE-Strecke Frankfurt – Köln
16. Juli bis 12. August
Die gesamte ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Köln wird einen Monat lang gesperrt, weil die Bahn auf einem 70 Kilometer langen Abschnitt zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt-Stadion die Gleise und Weichen austauscht. Die Züge werden über das Rheintal umgeleitet, dadurch dauert die Fahrt teilweise mehr als doppelt so lange.
Einige ICE entfallen komplett. Limburg Süd, Montabaur und Siegburg/Bonn werden nicht angefahren. Kunden sollen auf den Nahverkehr und Ersatzbusse umsteigen, die zwischen Frankfurt und Köln pendeln.
Gelnhausen – Gießen
13. Juli bis Oktober
Wegen unbesetzter Stellwerke kommt es schon seit Monaten zu Zugausfällen auf verschiedenen Abschnitten zwischen Gelnhausen und Gießen. Um die Situation zu verbessern, baut die Bahn bis Oktober neue elektronische Stellwerke in Gründau-Lieblos und Büdingen. Der Abschnitt von Gelnhausen nach Glauburg-Stockheim ist deshalb vom 15. Juli bis 16. August komplett gesperrt. Statt der RB46 fahren nur noch Ersatzbusse.
Zwischen Nidda und Gießen kommt es wegen unbesetzter Stellwerke weiterhin zu Ausfällen. Ab 1. August gilt laut Bahn folgender Fahrplan: wochentags fahren nur zwischen 6 und 16 Uhr Züge und am Wochenende zwischen 7 Uhr und maximal 19 Uhr. Außerhalb dieser Zeitfenster soll es Ersatzbusse geben. Auf den Abschnitten zwischen Gelnhausen und Gießen kommt es mindestens bis Oktober zu Einschränkungen, bis die neuen Stellwerke fertig sind.
Zwischen Nidda und Beienheim laufen vorbereitende Arbeiten für ein neues Stellwerk in Reichelsheim. Die Strecke der RB48 ist deshalb vom 13. Juli bis 25. August gesperrt, es fahren Ersatzbusse.
Hanau – Friedberg
19. Juli bis 16. August
Wegen Umbauarbeiten am Bahnhof in Bruchköbel wird die Strecke von Hanau nach Friedberg einen Monat lang gesperrt. Die RB49 aus Gießen endet dann immer in Friedberg, ab dort fahren Ersatzbusse weiter bis nach Hanau. Die Busse brauchen mit einer Fahrtzeit von mehr als einer Stunde doppelt so lange wie die Regionalbahn.
Lahntalbahn Gießen – Limburg
6. Juli bis 27. Oktober
Auch zwischen Gießen und Limburg kommt es seit Monaten zu Ausfällen wegen unbesetzter Stellwerke und Bauarbeiten. Seit 6. Juli ist ein Großteil der Strecke gesperrt: von Gräveneck nach Kerkerbach fahren bis zum 27. Oktober keine Züge, sondern nur Ersatzbusse. Auch zwischen Solms-Albshausen (Lahn-Dill) und Weilburg fahren aktuell keine Züge, ab 22. Juli sollen laut Bahn aber wieder Fahrten möglich sein.
Kassel Hauptbahnhof – Kassel Wilhelmshöhe
12. Juli bis 5. August
Wegen Stellwerksarbeiten ist die Strecke zwischen den beiden großen Kasseler Bahnhöfen drei Wochen lang gesperrt. Die Regionalzüge und RegioTrams von und nach Hamm, Erfurt, Halle, Fulda, Frankfurt und Melsungen enden und beginnen in Kassel-Wilhelmshöhe, es kommt zu einzelnen Ausfällen. Auch einige Regionalzüge nach Göttingen starten morgens am Bahnhof in Wilhelmshöhe.
Zwischen dem Kasseler Hauptbahnhof und Wilhelmshöhe können die Fahrgäste die Buslinien 52, 55 und 100 nutzen. Außerdem verbinden die Straßenbahnen 1, 3 und 4 Kassel-Wilhelmshöhe mit der Innenstadt.
U-Bahnstrecke ab dem Frankfurter Südbahnhof
15. Juli bis 5. August
In Frankfurt ist die meistbefahrene U-Bahnstrecke wegen Gleisbauarbeiten gesperrt. Es fahren keine Bahnen zwischen dem Südbahnhof und der Hügelstraße im Norden. Betroffen sind die Linien U1, U2, U3 und U8. Es fahren Ersatzbusse zwischen Heddernheim und der Innenstadt. Die Busse fahren allerdings nur bis zur Konstablerwache, von dort können Fahrgäste mit S-Bahnen und Straßenbahnen weiterreisen.