Die Polizei hat im Kampf gegen Kindesmissbrauch in vielen Städten und Landkreisen Wohnungen durchsucht. Dabei wurden Daten und Telefone sichergestellt.
Im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hat die Polizei in der vergangenen Woche knapp 50 Wohnungen, Häuser und andere Gebäude durchsucht. Die Einsätze fanden in Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Hanau, Offenbach und Wiesbaden sowie in einem guten Dutzend Landkreisen statt.
Wie das Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden am Montag mitteilte, richtete sich die Aktion der Einheit “Fokus” gegen 48 Männer im Alter zwischen 15 und 68 Jahren.
“Bei sieben der Beschuldigten steht der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern oder Jugendlichen im Raum, den anderen 41 Beschuldigten wird Erwerb, Besitz oder Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie zur Last gelegt”, hieß es. Die Einheit “Fokus” verfolgt gezielt Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen.
Daten und Smartphones sichergestellt
Bei den Durchsuchungen wurden demnach insgesamt 317 Datenträger sichergestellt – darunter 88 Smartphones. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen standen die Beschuldigten untereinander nicht im Austausch, Haftbefehle wurden nicht vollstreckt, wie das LKA erläuterte.
In diesem Zuge warb Justizminister Christian Heinz (CDU) erneut für die hessische Initiative im Bundesrat zur einmonatigen Speicherung von Internetdaten zur Kriminalitätsbekämpfung. Es könnte noch weit mehr Ermittlungserfolge geben, “wenn die Polizei und Staatsanwaltschaften endlich die Instrumente in die Hand bekämen, die sie im Kampf gegen solche abscheulichen Taten auch benötigen”, erklärte er.
Hessen hatte im April 2024 eine Bundesratsinitiative zur Wiedereinführung der IP-Adressdatenspeicherung nach den Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs eingebracht, über die am kommenden Freitag in der Länderkammer abgestimmt werden soll.