Nach dem Schuss auf die Scheibe einer Gaststätte in Hessisch Lichtenau ermittelt die Polizei wegen versuchter Tötung gegen einen 60-Jährigen. Das Motiv liege wohl im privaten Umfeld des Mannes.
“Auf Scheibe geschossen.” So betitelte die Polizei in Eschwege am 24. Oktober die Meldung über einen Vorfall in Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner), der sich am Vorabend ereignet hatte. Demnach hatte eine unbekannte Person einen Schuss abgegeben, der die Scheibe einer Gaststätte durchschlug und die gegen 22.30 noch dort befindlichen drei Gäste und den Wirt der Gaststätte “aufschreckte”.
Gut eine Woche später hat die Polizei nun neue Erkenntnisse veröffentlicht. Demnach soll ein 60 Jahre alter Mann für den Schuss verantwortlich sein. Er wurde festgenommen, wie ein Polizeisprecher dem hr auf Nachfrage sagte. Und: Es habe sich offenkundig nicht um eine Zufallstat oder einen möglichen Fall von Vandalismus gehandelt. Gegen den Verdächtigen werde wegen versuchter Tötung ermittelt, teilte die Polizei am Freitag mit. Das Projektil war im hinteren Bereich des Tresens eingeschlagen.
Offenbar galt der Schuss einer Person, die sich in der Gaststätte in der Schulgasse aufhielt: “Beim derzeitigen Erkenntnisstand ist das Motiv mit hoher Wahrscheinlichkeit privater Natur”, berichteten die Beamten.
Schreckschusspistole zur scharfen Waffe umgebaut
Sie werfen dem 60-Jährigen außerdem einen Verstoß gegen das Waffengesetz vor. So sei mit hoher Wahrscheinlichkeit eine zur scharfen Waffe umgebaute Schreckschusspistole zum Einsatz gekommen. Diese wurde bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen sichergestellt. Der Schuss war von der gegenüberliegenden Straßenseite abgegeben worden.
Das Fachkommissariat für Gewaltkriminalität der Kripo Eschwege leitet die Ermittlungen. Hinweise und “entsprechende Umfeldermittlungen” hätten die Beamten auf die Spur des 60 Jahre alten Lichtenauers gebracht. Die Ermittlungen zur Tat und zur genauen Motivlage dauern an.